BERLIN – Die Zahl verfolgter Christen ist nach Angaben der Organisation Open Doors weltweit deutlich gestiegen. Das christliche Hilfswerk schätzt, dass weit mehr als 100 Millionen christliche Gläubige verfolgt werden. Sorgen bereite besonders der Exodus der Christen aus Syrien und dem Irak, wo vor allem die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) die Existenz der Glaubensgemeinschaften bedrohe, sagte Open-Doors-Analyst Thomas Müller der Tageszeitung „Die Welt“.
Im Irak ist laut Open Doors die Anzahl der Christen von 1,1 Millionen beim Einmarsch der USA 2003 auf heute unter 300 000 gesunken. In Syrien sank sie demnach von 1,7 Millionen vor dem Beginn des Aufstandes gegen Präsident Baschar al-Assad und dem folgenden Bürgerkrieg auf heute deutlich unter einer Million. Gewalt gegen Christen nehme auch in manchen nicht-muslimischen Ländern zu, hieß es.
Open Doors forderte die Politik dazu auf, verfolgte Christen weltweit sofort zu unterstützen – bevor sie in manchen Ländern „als wichtige Stimme der Versöhnung, aber auch als Glaubensgemeinschaft vertrieben und ausgelöscht werden“. Obwohl EU-Parlament und Bundesregierung darüber sprächen, fehle es an wirksamen Maßnahmen, beklagte Müller. epd
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