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Caritas: Erneut Mitarbeiter bei Bombardement in Gaza getötet

Kurz vor der vereinbarten Waffenruhe ist erneut ein lokaler Mitarbeiter der Caritas Jerusalem durch ein Bombardement in Gaza getötet worden. Es handele es sich um einen Apotheker, der seit 2019 für die Caritas in einem Gesundheitszentrum gearbeitet habe, teilte Caritas international am Mittwoch in Freiburg mit.

“Mit ihm starben bei dem Bombardement seine beiden Söhne, seine Mutter, seine Schwester und sein Bruder”, hieß es. “Nur seine dreijährige Tochter überlebte den Angriff, bei dem auch zahlreiche andere Zivilisten getötet worden sind.” Noch immer seien weitere Familienmitglieder und Bewohner des getroffenen Hauses unter Trümmern eingeschlossen.

Der Angriff ereignete sich demnach am Dienstagabend und damit knapp zwei Tage, bevor am Donnerstag die verhandelte Waffenruhe in Kraft treten sollte. Vor einem Monat kam bereits eine Mitarbeiterin der Caritas Jerusalem beim Beschuss eines Kirchengeländes ums Leben.

“Es ist nicht hinnehmbar und nur schwer zu ertragen, dass erneut ein Kollege von uns in Gaza ums Leben gekommen ist”, sagte der Referatsleiter Mittlerer Osten von Caritas international, Patrick Kuebart. “Es ist höchste Zeit, dass die Waffen endlich schweigen.”

Angesichts der humanitären Katastrophe arbeite die Caritas vor Ort und in den Nachbarländern Ägypten und Jordanien an der Vorbereitung von Hilfslieferungen nach Gaza. “Die lokalen Märkte sind leergefegt”, sagte Kuebart, “den Menschen in Gaza mangelt es an allem”. Die lokalen Partnerorganisationen der Caritas seien nach wie vor mit mehr als 50 Mitarbeitenden vor Ort. Fast alle hätten mittlerweile Familienmitglieder verloren.