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Bundesweit geringster Anteil nichtehelicher Kinder im “Ländle”

In Baden-Württemberg werden deutlich weniger nichteheliche Kinder geboren als etwa in Sachsen-Anhalt oder in Mecklenburg-Vorpommern. Doch auch im “Ländle” nahm die “Nichtehelichenquote” seit 1990 zu.

Verglichen mit den anderen 15 Bundesländern hat Baden-Württemberg den geringsten Anteil an nichtehelichen Kindern. Nur jedes vierte Kind im Südwesten sei im vergangenen Jahr von einer nicht verheirateten Frau geboren worden, teilte das Statistische Landesamt am Freitag in Stuttgart mit. Die höchsten Anteile an nichtehelichen Geburten gebe es in Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern, in denen knapp 58 Prozent beziehungsweise 56 Prozent der Kinder von unverheirateten Frauen geboren worden seien.

In Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr genau 98.419 Kinder lebend geboren – darunter waren 23.977 Kinder, deren Eltern zum Zeitpunkt ihrer Geburt nicht miteinander verheiratet waren. Damit lag der Anteil nichtehelicher Kinder im “Ländle” bei 24,4 Prozent – und habe sich gegenüber dem Jahr 1990 annähernd verdreifacht, so das Landesamt.

Der langfristige Trend hin zu einer “gestiegenen Nichtehelichenquote” sei darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Jahrzehnten neben der Ehe auch andere Lebensformen an Bedeutung gewonnen hätten. So seien derzeit in Baden-Württemberg beispielsweise lediglich 39 Prozent der 30- bis unter 35-Jährigen verheiratet. 1980 lag dieser Anteil noch bei 75 Prozent. Als ursächlich für diese Entwicklung werde unter anderem die “zunehmende Bildungs- und Erwerbsbeteiligung der Frauen” angesehen, die deren wirtschaftliche Unabhängigkeit erhöht habe, so die Statistiker.