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Bundesweit fehlen mindestens 3.000 Bademeister

Die Zahl der offenen Schwimmbäder in Deutschland sinkt seit Jahren. Aber inzwischen herrscht in den zugänglichen Bädern auch ein Mangel an Fachpersonal. Das treibt Experten Sorgenfalten auf die Stirn.

In Deutschlands Schwimmbädern fehlen laut Angaben des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister mindestens 3.000 Bademeister. Dieser Personalmangel wirke sich negativ auf die Schwimmfähigkeiten von Kindern und Jugendlichen aus, warnte Verbandspräsident Peter Harzheim in der “Rheinischen Post” (Mittwoch). “In der vierten Klasse kann heutzutage circa die Hälfte der Kinder nicht sicher oder gar nicht schwimmen.” Um diesen Trend umzukehren, müssten Eltern mit ihren Kindern in die Schwimmbäder gehen und ihnen dort unter Aufsicht das richtige Schwimmen beibringen. Dafür wiederum seien Bademeister vonnöten.

“Mir treibt es die Sorgenfalten auf die Stirn, wenn jetzt viele an die Seen gehen, die nicht gut genug schwimmen können”, so der Verbandspräsident weiter. “Vor allem an Badeseen und Flüssen ist die Gefahr größer, dass etwas passiert, wenn man kein guter Schwimmer ist.” 2024 ertranken einer Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft zufolge 411 Menschen und damit etwa 30 mehr als 2023. Auch im laufenden Jahr gab es bereits zahlreiche Tote bei Badeunfällen.

Unterdessen forderte die Vize-Fraktionsvorsitzende der Linken, Janine Wissler, die Bundesregierung zu weitreichenden Investitionen in Schwimmbäder auf. “Die von der Bundesregierung angekündigte eine Milliarde Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur zur Sanierung maroder Sportstätten wird die Lücken in der Schwimmbildung nicht schließen”, betonte Wissler. Aus ihrer Sicht brauche es “mindestens eine Milliarde Euro jährlich allein für die Schwimmbäder bis Mitte der 2030er Jahre, um den Sanierungsstau zu beseitigen”.

Ähnliche Forderungen hatte Anfang des Monats die Bäderallianz Deutschland erhoben. Ein Ziel, dass der Zusammenschluss dabei formulierte: “dass alle Kinder, die im Jahr 2026 geboren werden, bei ihrem zehnten Geburtstag sichere Schwimmer sind”.

Im Jahr 2000 gab es rund 7.800 Schwimmbäder in Deutschland. Seither mussten Hunderte Bäder dauerhaft schließen. Laut DLRG-Angaben ist die Hälfte der bestehenden Anlagen sanierungsbedürftig. “Bleiben umfassende Sanierungen aus, schließt in den kommenden drei Jahren womöglich rund jedes siebte öffentliche Schwimmbad”, sagte ein Sprecher der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).