Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) das Haus der Caritas in Berlin besucht. Er sprach dort am Dienstag mit Mitarbeitenden aus der Wohnungslosenhilfe, der Schuldnerberatung, der Suchthilfe sowie von einem Projekt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit riskantem Alkohol- oder Mischkonsum. Im benachbarten Caritas-Café traf er mit wohnungslosen und suchtkranken Menschen zusammen und schenkte Kaffee aus.
Steinmeier beklagte vor dem Hintergrund des Mangels an bezahlbarem Wohnraum, dass in Notunterkünften mittlerweile auch Studentinnen übernachteten. Er betonte, es sei wichtig, den Absturz hin zu einem Leben auf der Straße zu verhindern und auch im Fall von Sucht- und Schuldenproblemen möglichst die Wohnung zu erhalten.
Die Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin, Ulrike Kostka, berichtete, dass immer mehr Menschen aus der Mittelschicht die Caritas-Angebote wahrnähmen. Überdies stigmatisierten auch Parteien aus der politischen Mitte mittlerweile Menschen, die Sozialleistungen in Anspruch nehmen.
Anschließend wollte Steinmeier im Haus der Sozialbank an einer Jubiläumsveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen der BAGFW teilnehmen. Zur BAGFW gehören die Diakonie Deutschland, der Deutsche Caritasverband, die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische Gesamtverband, das Deutsche Rote Kreuz und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Im Jahr 1924 fanden erste gemeinsame Sitzungen statt.