Das Bündnis gegen Altersarmut in Schleswig-Holstein und Hamburg freut sich über die Unterstützung aus der Bevölkerung. Innerhalb weniger Wochen seien seit Ende 2023 bereits tausende Unterschriften gesammelt worden für die Forderung, dass Rentner einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro erhalten sollen, teilte das Bündnis am Freitag in Kiel und Hamburg mit. Gemeinsam kämpften die Bündnis-Organisationen auch für eine allgemeine Reform des Rentensystems, hieß es. „Was jetzt als Rentenpaket von der Bundesregierung angekündigt worden ist, kann allenfalls als Tropfen auf den heißen Stein bezeichnet werden“, sagte Wolfgang Baasch, Präsidiumsvorsitzender der AWO Schleswig-Holstein.
Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) in Hamburg sagte, dass die Politik endlich eine große Rentenreform angehen müsse. Selbst wenn das angekündigte Generationenkapital eine Rendite abwerfen sollte, werde damit ab Mitte der 2030er-Jahre nur ein kleiner Teil der Rentenlücke gestopft werden können, sagte er. Benötigt werde eine generelle Debatte, wie die gesetzliche Rente gestärkt werden kann.
Wichtig sei nach Ansicht aller Beteiligten eine Erwerbstätigenversicherung, die in einem ersten Schritt auch Gutverdienende und Selbstständige einbezieht, hieß es. Debatten über ein späteres Renteneintrittsalter seien absurd, sagte Alfred Bornhalm, Landesvorsitzender des SoVD in Schleswig-Holstein.
Ein breites Bündnis aus IG Metall, den AWO- und SoVD-Landesverbänden Schleswig-Holstein und Hamburg, dem VdK-Nord, dem VdK-Hamburg sowie vielen Seniorenbeiräten hatte sich laut Mitteilung zusammengefunden, um einen Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro auch für Rentner zu fordern. Unterstützer des Bündnisses gebe es in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, hieß es.
Das Bündnis kündigte Kundgebungen und Demonstrationen zum 1. Mai an, „wo wir flächendeckend für unsere Forderungen trommeln und weiter Unterschriften sammeln werden“. Kommende Aktionen und auch, wann und wo die gesammelten Unterschriften öffentlichkeitswirksam übergeben werden sollen, werde das Bündnis auf gemeinsamen Pressekonferenzen in Kiel und Hamburg Mitte April ankündigen, hieß es. Noch beschränke sich die Aktion auf den Norden, geprüft werde aber, wie daraus eine bundesweite Kampagne gemacht werden kann.