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Bischöfe: Ostern ist Hoffnungszeichen gegen Leid und Gewalt

Evangelische und katholische Bischöfe haben in ihren Osterbotschaften zu Frieden und Versöhnung aufgerufen. „Die Welt braucht einen Neuanfang, denn sie muss anders werden. Menschlicher. Lebensnaher“, erklärte die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, am Donnerstag. Die Leitenden Geistlichen nahmen in ihren Botschaften vor allem Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und den Krieg in Nahost.

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christen. Es ist die Feier der Auferstehung Jesu Christi nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Die Hamburger Bischöfin Fehrs nahm auch Bezug auf die Stimmung in der deutschen Gesellschaft. Ostern heiße, sich aufwecken lassen angesichts der Bedrohungen der Demokratie. „Ostern heißt: Aufstehen für ein Ende von Krieg und Gewalt, für eine gerechte Gesellschaft, für die Menschenwürde auch in unserem Land.“

Die evangelischen Landesbischöfe in Baden und Württemberg, Heike Springhart und Ernst-Wilhelm Gohl, ermutigten zur Hoffnung. Denn Ostern sei der Sieg des Lebens über den Tod, der Sieg des Lichts über die Dunkelheit, betonte der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in einem YouTube-Video. Badens Landesbischöfin Springhart sagte: „An Ostern wird gefeiert, dass das Unwahrscheinliche möglich wird.“ Gott befreie aus den Gräbern der Verzweiflung und des Schmerzes.

Ostern kann nach Ansicht des rheinischen Präses Thorsten Latzel in Krisenzeiten Hoffnung und Kraft geben. „Wir erleben gegenwärtig eine Krise nach der anderen, schreckliche Gewalt in der Ukraine, in Israel/Palästina und bei Terroranschlägen“, erklärte Latzel in seiner am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlichten Osterbotschaft. Mit seinem Tod am Kreuz habe sich Jesus Christus an die Seite der Unterdrückten gestellt und sei selbst zum Opfer von Gewalt geworden.

Der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp erinnerte in seiner Osterbotschaft an die Opfer von Kriegen. Auch an diesem Ostermorgen würden Menschen in der östlichen Ukraine und im Gazastreifen sterben, sagte er in seiner Botschaft laut Mitteilung. „Wir trauern mit. Es geht uns zu Herzen. Und beten inniglich um Frieden.“ Das Osterlicht „scheint auch in der Ukraine und in Russland und in Israel und in Palästina“.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck verwies auf die friedensstiftende Kraft des Osterfests. Aus der Erinnerung an die Auferstehung Jesu von den Toten könne eine Kraft erwachsen, „die hilft, das Böse zu überwinden“, erklärte der katholische Bischof in seiner am Donnerstag verbreiteten Osterbotschaft. Viele gesellschaftliche, politische, aber auch militärische Ereignisse machten aktuell den Eindruck, als seien sie „von Ängsten getrieben“.

Der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns rief zu Ostern die Menschen auf, inmitten von Hass und Gewalt für Frieden und Versöhnung einzustehen. Der evangelische Theologe ermutigte dazu, für eine gerechte Verteilung von Gütern zu kämpfen sowie für die Bewahrung der Schöpfung inmitten des „zerstörerischen und selbstzerstörerischen Umgangs mit der Natur“, wie die Landeskirche mitteilte.