Ein Akt der Verspottung – Auch der deutsche Sportbischof hat deutliche Kritik an Szenen der Olympia-Eröffnung in Paris geäußert. Nun wollen die Bischöfe aber offenbar mit dem Thema abschließen.
Nach Diskussionen um die Nutzung christlicher Motive bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris schlagen die katholischen deutschen Bischöfe nun einen versöhnlicheren Ton an. Das Olympische Komitee habe inzwischen klargestellt, “dass aufseiten der Veranstalter keine Absicht bestanden habe, religiöse Menschen vor den Kopf zu stoßen”, erklärte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Montag. “Diese Erklärung trägt dazu bei, die Diskussionen zu beruhigen.” Von nun an sollten der Sport und die Leistungen der Athletinnen und Athleten im Mittelpunkt stehen. “Für die vor uns liegenden Wochen hoffen wir auf Veranstaltungen im Geiste des fairen Wettbewerbs und ebenso der friedlichen Verständigung von Völkern und Kulturen.”
Bei der Eröffnungsfeier am Freitagabend hatten Dragqueens mit Tänzern und Performern auf einer Brücke über der Seine eine an das letzte Abendmahl Christi mit seinen Jüngern erinnernde Szene dargestellt. Frankreichs katholische Bischöfe hatten moniert, dass das Christentum verspottet und verhöhnt worden sei. Der deutsche Sportbischof Stefan Oster erklärte, durch dieses Element der Feier sei deutlich geworden, “wie sehr im Grunde unser christliches Menschenbild auf dem Spiel steht”. Für Katholiken und viele andere Christen sei die Feier des Abendmahls das Allerheiligste. In einem ursprünglich tief christlich geprägten Land habe man nun aber einen Akt der Verspottung erlebt, so Oster.