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Bielefelder Alttestamentler Frank Crüsemann wird 80

BIELEFELD – Der Alttestamentler Frank Crüsemann ist 80 Jahre alt geworden. Der 1938 in Bremen geborene Wissenschaftler war bis zu seiner Emeritierung 2004 Professor für Altes Testament an der Kirchlichen Hochschule in Bielefeld-Bethel. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Hamburg, Heidelberg, Mainz und Erlangen und dem Ersten Theologischen Examen in Bayern promovierte er 1964 an der Universität Mainz bei  Hans Walter Wolff. 1975 folgte die Habilitation über die antiköniglichen Texte des Alten Testaments, 1980 die Berufung nach Bethel.
Crüsemanns Forschungsschwerpunkte liegen auf der Sozialgeschichte des alten Israel, der Hermeneutik des Alten Testaments sowie dem christlich-jüdischen Dialog. Seine Ausgangsthese ist dabei die Gleichrangigkeit des Alten mit dem Neuen Testament für den christlichen Glauben.
Ab 1990 arbeitete Crüsemann in der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag mit. Die Hauptvorlage der Westfälischen Kirche von 1999, „Gott hat sein Volk nicht verstoßen“, wurde von ihm mit erarbeitet. Auch an der Ausarbeitung der Studie „Christen und Juden III. Schritte der Erneuerung im Verhältnis zum Judentum“ der Studienkommission Kirche und Judentum der Evangelischen Kirche in Deutschland aus dem Jahr 2000 war er beteiligt. Gleichzeitig wirkte Crüsemann ab 1990 in der exegetischen Arbeitsgruppe des Deutschen Evangelischen Kirchentages mit und hat dort die Kirchentagsübersetzungen mitverantwortet, die zu einer der Wurzeln der von ihm 2006 mit herausgegebenen Bibel in gerechter Sprache wurden. UK