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Berliner Kirche zahlt 400.000 Euro für Opfer sexualisierter Gewalt

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat seit 2019 fast 400.000 Euro als Anerkennungsleistungen für erfahrenes Leid an Betroffene sexualisierter Gewalt gezahlt. Davon seien im vergangenen Jahr insgesamt 197.583 Euro an Leistungen der kirchlichen Anerkennungskommission gewährt worden, sagte eine Sprecherin der Landeskirche dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Zusätzlich seien seit 2019 knapp 22.000 Euro aus einem Härtefallfonds bereitgestellt worden.

Ende Januar 2024 war die sogenannte Forum-Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über sexualisierte Gewalt und Missbrauch Minderjähriger in den eigenen Reihen veröffentlicht worden. Für die Landeskirche waren dort 116 Betroffene und 41 Beschuldigte aus den zurückliegenden Jahrzehnten seit 1946 gemeldet worden.

Nach der Veröffentlichung der Studie vor einem Jahr seien der unabhängigen Anerkennungskommission der Landeskirche elf weitere Fälle sexualisierter Gewalt zur Kenntnis gebracht worden, sagte die Sprecherin. Außerdem seien vier Folgeanträge von Menschen gestellt worden, die bereits in Anerkennungsverfahren gewesen seien. Im Zeitraum 2019 bis 2023 seien 24 Neuanträge und sechs Folgeanträge eingegangen.

Die personelle Ausstattung der zuständigen Fachstelle der Landeskirche sei 2024 von einer halben Referentinnenstelle auf 1,8 Stellen aufgestockt worden, hieß es weiter. Für die Besetzung von 1,5 weiteren von Kirchenleitung und Kirchenparlament beschlossenen Stellen für mindestens zwei Jahre laufe derzeit das Verfahren.