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“Berlin Mon Amour” – Pinakothek der Moderne zeigt Kirmse-Werke

Die Münchner Pinakothek der Moderne präsentiert vom 8. Februar bis 5. Mai Werke des 1986 in Berlin geborenen Künstlers Maximilian Kirmse. Unter dem Titel “Berlin Mon Amour” zeigten die Zeichnungen und Malereien das unaufgeregte Leben in seinem Kiez, wie es in der Ankündigung heißt. Die Bilderwelten erzählten vom eher lässigen Lebensrhythmus, fern touristischer Großstadtfantasien, die vom alten glamourösen Westen, von schlafwandelnden Party-People in Mitte oder von coolen Hipstern am Prenzlauer Berg träumten.

Im Kontrast zu den Klischees wirke diese Alltäglichkeit umso verstörender, weil sie jede Sensationslust ins Leere laufen lasse, heißt es. Die von Kirmse festgehaltenen Szenen wirkten immer aus neutraler Distanz heraus beobachtet, so dass sie weder als “Milljöh”-Studien noch als Chronik einer Großstadt zu betrachten seien. In seinen Werken träfen “High”- und “Low”-Kultur aufeinander und verbänden sich zu einem untrennbaren Konglomerat, das seine eigenwillige wie präzise Handschrift ausmache.

Kirmse wird in der Schau laut Mitteilung auch als ein Künstler in der Tradition von Kollegen vorgestellt, die durch das 20. Jahrhundert hindurch Berlins coolem Charme erlegen sind. Zu ihnen gehörten Max Beckmann, George Grosz, Jeanne Mammen, Werner Heldt, Christa Dichgans, Karl Horst Hödicke, Olaf Metzel und Anne Imhof. Die konzentrierte Auswahl einzelner Werke aus einer großen Fülle von Blättern mit Berlin-Bezug von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart aus dem Bestand der Graphischen Sammlung München bestätige, dass Berlin schon immer etwas mehr gewesen sei als das, was man in einem spezifischen Augenblick zu kennen geglaubt habe.