Nur vergleichsweise wenige Menschen sind nach einem Zeitungsbericht als „divers“ eingetragen. Wie die Berliner „tageszeitung“ am Donnerstag online berichtete, sind nach den neuen Zensuszahlen bundesweit 2.228 Menschen weder Mann noch Frau. Von diesen machten zum Stichtag im Mai 2022 insgesamt 1.259 Personen keine Angabe, 969 bezeichneten sich als „divers“, schreibt die Zeitung unter Berufung auf ihr exklusiv vorliegende Zensusdaten.
Demnach lebten 42.044.446 Frauen und 40.672.866 Männer in Deutschland. Daraus leite sich ab, dass lediglich 0,001522 Prozent der Bevölkerung keine Angabe machten und sich 0,001171 Prozent als „divers“ eintragen ließen. Zusammen machten beide Gruppen 0,002693 Prozent aus. Die Deutsche Gesellschaft für Trans- und Intergeschlechtlichkeit schätze indes, dass tatsächlich etwa 1,7 Prozent der Bevölkerung intergeschlechtlich sind.
Die Option „divers“ gibt es seit Ende 2018. Intergeschlechtliche Menschen können seitdem ihr Geschlecht und ihre Vornamen im Geburtenregister ändern lassen. Zudem können inzwischen Menschen, die zwar nicht inter-, aber trans oder nicht-binär sind, seit 2020 über das Transsexuellengesetz ihren Geschlechtseintrag ändern lassen.
Trotz der insgesamt niedrigen Zahlen zeigt sich laut „tageszeitung“ eine steigende Tendenz. So erwartete im Gespräch mit der Zeitung Leo Yannick Wild von der Schwulenberatung Berlin, dass sich die Hürden für eine solche Eintragung durch das Selbstbestimmungsgesetz vom April deutlich verringert haben. Noch ist das Gesetz aber nicht in Kraft.