Die Nachricht vom Tod des Papstes am Ostermontag kam überraschend. Nach und nach äußern sich bayerische Bischöfe und Hilfswerke.
Bayerns Bischöfe haben sich zum Tod von Papst Franziskus geäußert. Sein irdischer Pilgerweg sei am Ostermontag zu Ende gegangen, sagte der Augsburger Bischof Bertram Meier in einer Stellungnahme. “Am Anfang seines Petrusdienstes hat er 2013 den Gläubigen auf dem Petersplatz den Segen gespendet; die letzten Worte, die er an Ostern 2025 an die Weltöffentlichkeit gesprochen hat, war ebenfalls der Segen Urbi et Orbi, der Stadt und dem Erdkreis.”
Die zwölf Jahre von Franziskus Amtszeit hat nach den Worten von Meier ein Dreischritt durchzogen, den er bereits bei seiner ersten Predigt nach der Wahl entfaltet hatte: “gehen, aufbauen und bekennen.” Franziskus sei mutig vorangegangen und habe wichtige Impulse gesetzt, darunter seine Initiative für eine synodale Kirche. Wie Franz von Assisi habe er alles getan, um die Kirche geistlich aufzubauen. Besonders seine Sorge für die Armen und die Menschen am Rande gehörten zu seinem Testament. Auch die Bewahrung der Schöpfung und sein Einsatz für globale Gerechtigkeit seien ihm ein Herzensanliegen gewesen, so Meier.
Der Würzburger Bischof Franz Jung erinnerte daran, dass Franziskus wie kaum ein anderer Papst der jüngeren Zeit mit seiner unkonventionellen Art der Kirche viele Anstöße zur Weiterentwicklung und geistlichen Erneuerung gegeben habe. Ganz im Sinne seines großen Namenspatrons habe er die Kirche von aller Selbstbezüglichkeit befreien wollen. Fest gegründet im Glauben sollte sie im Geist des heiligen Franziskus “an die Ränder gehen”, um Christus in den Armen dieser Welt zu begegnen.
Als Mahner sei dieser Papst nicht müde geworden, im franziskanischen Geist daran zu erinnern, dass alle Menschen in Christus Schwestern und Brüder seien, so Jung. “Seine Neuerungen waren nicht doktrinärer Art, zumal er sich selbst eher als Seelsorger verstand und nicht als theologischer Lehrer.” Seinem Nachfolger habe er damit ein weites Betätigungsfeld überlassen. Ganz im Sinne seines großen Namenspatrons sei die Freude am Evangelium die Motivation gewesen, dem Reich Gottes den Weg in diese Welt zu bahnen.
Bambergs Erzbischof Herwig Gössl erklärte, “mit der ganzen Welt nehmen wir Anteil am Tod des Heiligen Vaters”. Man sei voller Trauer, aber auch voll Dankbarkeit für das Wirken dieses aufopferungsvollen und guten Hirten. “Möge der Herr, dem der Verstorbene so hingebungsvoll und treu gedient hat, ihm nun die Erfüllung seiner Hoffnung schenken: das ewige Leben in Gottes Reich.”
Der Präsident von missio München, Wolfgang Huber, erklärte, Papst Franziskus sei es gewesen, der das katholische Hilfswerk immer wieder darin ermutigt habe, sich an die Seite der Ärmsten zu stellen. So könnten alle entdecken, dass den Menschen von Gott eine Würde verliehen worden sei, die ihnen von niemandem genommen werden könne. Sein Schreiben “Evangelii gaudium” sei für missio zur Motivation des Handelns geworden. “Die freudige und auch die trostspendende Kraft des Evangeliums für sich zu entdecken, sie mit anderen zu teilen und daraus das Leben gemeinsam zu gestalten, ist Triebfeder allen missionarischen Handelns in der Welt von heute”, erinnerte Huber.