Die Folgen der Corona-Pandemie beschäftigen Gesellschaft und Politik bis auf den heutigen Tag. Nicht nur jüngere Menschen seien davon betroffen, sagt der Mediziner und Buchautor Tom Saller.
Die Folgen der Corona-Pandemie wirken laut Psychotherapeut Tom Saller bis heute massiv nach. “Bei zahllosen jungen Menschen ist die Autonomieentwicklung ausgebremst worden”, sagte der Mediziner und Buchautor in einem am Montag verbreiteten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Viele Familien und Partnerschaften sind unter Druck geraten. Wir als Gesellschaft haben – ungewollt – Schuld auf uns geladen.”
Mit Blick auf einschneidende Erfahrungen, die sich auf die gesamte Gesellschaft auswirken, sagte Saller, dass jede Generation ihre eigene Geschichte habe und ab einem gewissen Punkt kaum mehr aus ihrer Haut könne. “Deswegen werden gewisse Aspekte konstant weitergegeben.”
Der Gedanke der “transgenerationellen Traumata” liegt nach den Worten des Autors auch seinem jüngsten Roman zugrunde, “Und Hedi springt”. Darin schmückt Saller das Schicksal seiner Großmutter Hedi aus, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Flüchtling aus dem heutigen Polen ins Bergische Land bei Köln kommt. “Und Hedi springt” ist Sallers fünfter Roman.