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Ausstellung über Kassenärzte in der NS-Zeit kommt nach München

Die Wanderausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“ ist ab dem 3. Juli in München zu sehen. Im Mittelpunkt der Schau stünden die Ärzteschaft, Patienten und die Rolle der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands (KVD) während des Naziterrors zwischen 1933 und 1945, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) in München mit. Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse einer mehrjährigen Forschungsarbeit des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität (TU) Berlin. Sie wurde Ende November 2024 zunächst in Berlin gezeigt.

Die Wissenschaftler hatten die umfangreichen Aktenbestände der KVD gesichtet, das größtenteils unveröffentlichte Quellenmaterial in einer Datenbank erfasst und anschließend einen Teil für die Wanderausstellung multimedial aufbereitet, hieß es weiter. Zu sehen seien auf etwa 20 Roll-up-Bannern sowie an zwei Medienstationen Texte, Auszüge aus historischen Dokumenten sowie zahlreiche Fotos, die einen Einblick in das Arzt-Patienten-Verhältnis und die Gesundheitsversorgung in der Zeit des Nationalsozialismus geben würden.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 3. Juli um 18 Uhr in den Räumen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) in München wird unter anderem Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, erwartet. Den Impulsvortrag „Alltägliche Entmenschlichung: Medizin und Vertragsärzteschaft im Nationalsozialismus“ hält Mathias Schütz vom Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der LMU München. Eine Einführung in die Ausstellung gibt ab 19 Uhr Sjoma Liederwald, Historiker an der TU Berlin und Kurator der Ausstellung. (2063/25.06.2025)