Ehrverletzend
und unchristlich
UK 13/2016, Bildzeile zur Andacht (Seite 3: „Ein Moment der Auferstehung“)
Wie kommt es zu dem Satz „Vielleicht hat der Polizist inzwischen seinen Knüppel gegen Flüchtlinge gezogen.“ Gilt der auch für das Kind, sofern es nicht abgeschoben ist?
Ich bin durchaus kein Vertreter von „law and order“ („Gesetz und Ordnung“, d. Red.), aber ich finde, dass hier den Polizistinnen und Polizisten ein Bild untergeschoben wird, das ehrverletzend und unchristlich ist – besonders nach den alle Maße sprengenden Einsätzen an den deutschen Grenzen. Außerdem wird die darunterstehende Botschaft „Das Leben feiern“ konterkariert.
Prof. em. Dr. Christofer Frey, Dortmund
Anmerkung der Redaktion: Es lag ganz und gar nicht in unserer Absicht, die Polizei zu verunglimpfen. Es ging darum zu zeigen, wie österliches Geschehen auch im Alltag aufscheinen kann. Gleichzeitig sollte der Bildtext darauf hinweisen, wie schnell sich solche Situationen ändern können.
Menschen fragen nach
der Kraft des Geistes
UK 13/2016, Auferstehung (Seite 1: „Die Botschaft von Ostern“)
Theologisch richtig stellt der Leitartikel „Die Botschaft von Ostern“ die Überwindung des Todes heraus als Zentrum der Osterbotschaft. Jedoch warum wird diese große Befreiung nicht gehört? Warum klingt nicht ansteckender Osterjubel allüberall aus unseren Gottesdiensten?
Nach den Weltkriegen, nach dem Ende der Kolonialreiche in der globalen Wirtschaft ist für viele Menschen Kirchensprache und Gestalt eine semantische Leerstelle. Sie fragen nicht nach historischen-theologischen Richtigkeiten, sondern nach dem Beweis des Geistes und der Kraft, der uns befähigt, Frieden zu schließen und Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu stärken. Dieser Graben zwischen historisch berichtetem Wunder und gegenwärtiger Kraftlosigkeit ist das Problem unserer Kirchen, weil er das wirkliche Problem der Menschen und Völker ist – Frieden und Gerechtigkeit fehlen! Nachrichten von Ostern vor 2000 Jahren können nicht lebendige Auferstehungserfahrungen ersetzen.
Ich frage: Wie bewährt sich die Überwindung des geistlichen Todes heute? Unsere Zeit stellt die rational ausgedachte und ausgerechnete Organisation der Welt und den sogenannten freien Markt als alternativlos dar. Darin ist keine Zukunft, die Gott uns verspricht. Hans-Peter Dürr ist zuzustimmen, wenn er bemerkt: „Wir starren immer etwas ängstlich auf den islamischen Fundamentalismus und verkennen dabei, dass einer der schlimmsten Fundamentalismen der wirtschaftlich-technische-wissenschaftliche Fundamentalismus des Westens ist, weil er sich an Werten orientiert, die eigentlich ziemlich primitiv sind.“
Gibt es Erinnerungen, Hinweise, Prophezeiungen, Visionen unserer lebendigen Auferstehung aus den heutigen globalen geistigen Gefängnissen? Gibt es Orientierung für uns Menschen im 21. Jahrhundert aus der Geschichte des Heils auf Erden auf eine Zukunft, die wir glauben können?
Mein Lehrer, der Theologe Christoph Blumhardt, riet seinem Schwiegersohn Richard Wilhelm, Missionar und Übersetzer in China, im Juni 1904: „Das in der Geschichte gewordene Christentum, und wenn es noch so vollkommen erscheint, will uns nicht mehr genügen. Wir möchten mehr; wir möchten Vollkommeneres, wir möchten Wirklicheres von Gott, so daß unser Leben nicht bloß der Sitte nach und den Gebräuchen nach fromm genannt werden kann, sondern in der Tat und in der Wahrheit Erfahrungen Gottes hat.“
Damit sagt Blumhardt uns den Epochenwandel an, in dem wir leben. Emanzipation von der Herkunft ist nicht mehr das Glaubensziel, weil der Kampf erfolgreich war und unsere Seelen frei davon sind. Das Recht auf Religionsfreiheit und Gewissensfreiheit ist erkämpft! Die Herkunftsnamen Christ, Jude, Muslim, Buddhist etc. unterscheiden uns Menschen daher nicht mehr zukunftseröffnend. Blumhardt: „Die Grundsätze des Menschensohnes, die Grundsätze der Menschlichkeit, der sozialen Verpflichtung, der politischen Ausgleiche durch Frieden und Friedenswerke fangen schon an zu rumoren auch unter den Heiden, und das ist ein erster Anfang des erdumfassenden Geistes Christi. Nicht mehr der Christ oder Mohammedaner oder Buddhist, sondern der rechte Mensch wird die Erscheinung der zukünftigen Religion sein. Gedanken aber mögen sich die Menschen machen, welche sie wollen, das hindert nichts an der großen Entwicklung der Völker zu einer einheitlich strebenden, höhere Ziele verfolgenden Menschheit, wobei das Schwache und Unvollkommene geschont und erhalten wird zu neuer Entwicklung.“
Die Menschen sehnen sich nach Erfahrungen Gottes. Statt des Osterglaubens der Kirche des Abendlandes und des Weihnachtsglaubens Europas wird die Pfingsthoffnung unsere Herzen stärken: Komm Heilger Geist! Thomas Dreessen, Gladbeck
Eindeutige Aussagen
UK 13/2016, Islam (Seite 10: „Islam: Gewalt oder Barmherzigkeit?“)
Es ist zwar zu begrüßen, wenn von islamischer Seite versucht wird, die islamische Religion so zu deuten, dass sie ein liberaleres Gesicht bekommt. Die Aussagen des Koran jedoch sind so eindeutig, dass eine Umdeutung nicht möglich ist. Zum Beispiel Sure 4, Vers 89: „Und so sie den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet, und nehmet keinen von ihnen als Freund oder Helfer.“ (Auszug aus: „Der Koran“, Reclam, Ditzingen, 1999).
Garbrecht Müller, Dortmund
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