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Arbeitsverdichtung in der Pflege

BERLIN – Immer weniger Pflegepersonal ist in deutschen Krankenhäusern für immer mehr Patienten zuständig. Die Zahl der Fachkräfte in Kliniken sei von rund 342 300 im Jahr 1994 um 23 500 auf 318 700 Ende 2014 gesunken, erklärte die Linkspartei in Berlin unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamts. Das entspricht einem Rückgang um 6,9 Prozent. Im selben Zeitraum sei jedoch die durchschnittliche Zahl der Fälle pro Pflegekraft und Jahr von 45 auf 60 gestiegen, was einem Anstieg um ein Drittel entspreche.
Die Vize-Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, hatte bei der Wiesbadener Behörde nach den Zahlen zur Pflegesituation in den Kliniken gefragt, ursprünglich mit dem Fokus auf die Situation in Mecklenburg-Vorpommern. Doch die Zahlen belegen laut Zimmermann, dass es auch bundesweit zu einer alarmierenden Arbeitsverdichtung in der Pflege gekommen sei: „Das ist unverantwortlich.“ Zuerst hatte die „Passauer Neue Presse“ über die Zahlen berichtet.
Zimmermann warf der Bundesregierung Fehler in der Krankenhaus-Politik vor. „Der Kosten- und Wettbewerbsdruck im Gesundheitssystem wird einseitig zulasten des Pflegepersonals ausgetragen, und das geht auf Kosten der Patienten“, kritisierte die Oppositionspolitikerin. epd