75 Jahre Einsatz für jüdisches Leben: Prominente Stimmen würdigen den Zentralrat der Juden für sein Engagement für Demokratie, Respekt und Freiheit. Zum Jubiläum ist ein großer Empfang im September geplant.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland feiert in diesem Sommer sein 75-Jahr-Jubiläum. Er sei über Jahrzehnte die gesellschaftliche, religiöse und politische Vertretung jüdischen Lebens in Deutschland geworden sowie Sprachrohr und Zuhause zugleich für Jüdinnen und Juden im Land, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Mittwoch in Berlin. Gegründet wurde der Dachverband am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main. Zum Jahrestag ist im September in Berlin zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana ein Empfang geplant.
Altbundespräsident Christian Wulff erklärte: “Mich beeindruckt seit Jahrzehnten, wie klar und unbeirrt sich der Zentralrat der Juden in Deutschland für Toleranz, ein Miteinander, intensiven Dialog, Respekt, Wertschätzung und immer aktiv für unsere Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft überzeugend und überzeugt einsetzt.”
Altbundespräsident Joachim Gauck ergänzte: “In einer Zeit, in der Antisemitismus wieder lauter wird, bleibt es unsere gemeinsame Aufgabe, an der Seite des Zentralrats einzutreten für eine Gesellschaft, in der Menschenwürde, Freiheit und gegenseitiger Respekt unerschütterlich verteidigt werden.”
Beide äußerten sich in einer Pressemitteilung des Zentralrats. Die jüdischen Gemeinden in Deutschland haben derzeit etwa 100.000 Mitglieder. Rund 100 Gemeinden sind im Zentralrat organisiert.