Die Aids-Hilfe NRW fordert mehr drogenpolitische Maßnahmen, um die Zahl der durch Drogenkonsum gestorbenen Menschen zu reduzieren. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland 2.227 Menschen aufgrund des Konsums von Drogen gestorben, teilte die Aids-Hilfe am Freitag in Köln anlässlich des Gedenktags für verstorbene Drogengebrauchende (21. Juli) mit. Das bedeute einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel (24 Prozent). Allein 40 Prozent der Todesfälle wurden 2023 in Nordrhein-Westfalen registriert.
Die Aids-Hilfe NRW verlangt unter anderem den Ausbau von sicheren Drogenkonsumräumen, in denen der Drogenkonsum unter medizinischer Aufsicht erfolgen kann. Notwendig sei zudem die flächendeckende Einführung von Naloxon, einem Medikament, das Überdosierungen von Opioiden entgegenwirkt.
Wichtig sei überdies die Entkriminalisierung und Entstigmatisierung der Betroffenen. Die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten und Bereitstellung von Substitutionsmitteln wie Methadon, Buprenorphin oder Diamorphin müsse ausgebaut werden, um sie effektiv ihren Bedarfen entsprechend medizinisch zu versorgen.