Der afghanische Dokumentarfilm „Etilaat Roz“ des Journalisten und Videoreporters Abbas Rezaie hat den Friedensfilmpreis Osnabrück 2023 gewonnen. Niklas Sievert von der „Sievert Stiftung für Wissenschaft & Kultur“ hat Rezaie die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung überreicht, wie die Festivalleitung mitteilte. Der Regisseur habe die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten der Zeitung „Etilaat Roz“ in Kabul direkt nach dem Abzug der Nato-Truppen mit der Kamera begleitet. Der Film sei ein „Aufruf zur Reflexion und zur Unterstützung all jener, die in der Welt gefährlichen Bedingungen ausgesetzt sind, um über die Wahrheit zu berichten“, urteilte die Jury.
Die Jugendjury des diesjährigen Filmfests vergab den mit 2.000 Euro dotierten Preis für Kinderrechte an „Delegation“ („Ha’Mishlahat“) von Asaf Saban. Der Spielfilm habe auf tragische Weise Aktualität erhalten, sagte Festivalleiterin Julia Scheck. Er thematisiere die Klassenfahrt einer israelischen Schulklasse nach Polen, wo die jungen Leute die ehemaligen Konzentrationslager besichtigten. Der israelische Regisseur verbinde die Leichtigkeit von jugendlichem Leben mit der ernsthaften Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur, unterstrich die Jury.
Bester studentischer Kurzfilm geehrt
Regisseur Sejad Ademaj von der Filmakademie Baden-Württemberg nahm den Angaben zufolge den mit 700 Euro ausgestatteten Publikumspreis für den besten studentischen Kurzfilm entgegen. Der Streifen „Fünfzehn Minuten“ über eine Abschiebung basiere unter anderem auf eigenen Erfahrungen Ademajs. 500 Euro für den besten Kurzfilm des Gesamtprogramms habe „Split Ends“ (Mou Khoreh) des iranischen Regisseurs Alireza Kazemipour erhalten. Er stelle die Willkürakte der iranischen Sittenpolizei in Form einer frechen Satire bloß.