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Abraham Lehrer erhält Ehrenring des Rheinlandes

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat den Vize-Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, für sein Eintreten für ein multinationales Zusammenleben und friedliches Miteinander mit dem Ehrenring des Rheinlandes ausgezeichnet. Lehrer, der auch Vorstandsmitglied der Synagogen-Gemeinde Köln ist, habe sich „auf vielfältige Weise um Köln, das Rheinland und das jüdische Leben in Deutschland verdient gemacht“, sagte die Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein, in ihrer Laudatio. Seit vielen Jahren setze er sich gegen Antisemitismus und für ein „wertschätzendes Miteinander in unserer Gesellschaft“ ein. Der Preis wurde Lehrer am Mittwochabend im LVR-Landeshaus in Köln-Deutz überreicht.

„Die aktuellen Ereignisse führen uns allen noch einmal die große Bedeutung und Dringlichkeit Ihres Engagements vor Augen“, sagte Henk-Hollstein mit Verweis auf die jüngste Eskalation des Nahostkonflikts. Die Kölner CDU-Politikerin verwies darauf, dass Abraham Lehrer mit seinem Einsatz immer wieder in Erinnerung rufe, „dass die Würde des Menschen unantastbar und ihre Achtung sowie ihr Schutz Verpflichtung aller staatlichen Gewalt ist“.

Der Ehrenring ist die höchste Anerkennung, die der LVR verleiht. Die Auszeichnung geht jedes Jahr an bis zu drei Persönlichkeiten aus dem Rheinland. Hierzu zählen Menschen, die sich um den Gedanken der regionalen Selbstverwaltung als Baustein eines künftigen Europas verdient gemacht haben. Jeder Ring besteht aus Gold und ist mit einem Achat versehen.

Abraham Lehrer kam als Kind von Shoa-Überlebenden 1954 in New York zur Welt, die Familie zog kurz darauf nach Köln. Seit 1995 wirkt er im Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, seit 2014 als Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Darüber hinaus ist er seit 23 Jahren als Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, dem sozialen Dachverband der jüdischen Gemeinden in Deutschland, aktiv.

Mit Abraham Lehrer verbindet der LVR nach eigenen Angaben Projekte wie etwa das Themenjahr „321: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Darüber hinaus bestünden vor allem mit dem „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“ und dem LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen sehr enge und nachhaltige Verbindungen zu jüdischen Einrichtungen und Akteuren, hieß es. Aktuell setze sich Lehrer überdies maßgeblich für die Neugründung des Vereins „Jüdisches Leben in Europa“ ein.