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Aachener Friedenspreisträger aus dem Iran darf nicht einreisen

Ein iranischer Menschenrechtler kann seinen Aachener Friedenspreis nicht entgegennehmen – wegen eines verweigerten Visums. Das Vorgehen der deutschen Botschaft wird stark kritisiert.

Das Auswärtige Amt im Berlin (Archivbild)
Das Auswärtige Amt im Berlin (Archivbild)Imago / Steinach

Einer der diesjährigen Aachener Friedenspreisträger kann an der Preisverleihung am kommenden Montag nicht teilnehmen, weil ihm die Einreise verwehrt wird. Der Chefredakteur der studentischen Medienplattform Amirkabir Newsletter aus dem Iran habe kein Einreisevisum für Deutschland erhalten, teilte der Friedenspreis-Trägerverein in Aachen mit. Der Menschenrechtler lebe seit zwei Jahren in Armenien mit einem Stipendium der Universität Eriwan.

Der Friedenspreis-Verein kritisierte die Entscheidung der deutschen Botschaft. Offenbar gebe es Befürchtungen, dass der Chefredakteur in Deutschland bleiben wolle. Dabei sei es wichtig, dass Menschen wie er und sein Redaktionsteam Anerkennung und Unterstützung bekämen. Der Amirkabir Newsletter berichtet den Angaben zufolge über Missstände und Menschenrechtsverletzungen im Iran und vernetzt Oppositionelle.

Aachener Friedenspreis: Laudatio hält deutsch-iranischer Regisseur

Der mit jeweils 2.000 Euro dotierte Aachener Friedenspreis wird in der Aachener Aula Carolina verliehen. Zweiter Preisträger ist das Ehepaar Birgit und Horst Lohmeyer aus dem Dorf Jamel in Mecklenburg-Vorpommern, das dort jährlich das Festival „Jamel rockt den Förster“ gegen Rechtsextremismus veranstaltet.

Die Laudatio auf die beiden Preisträger hält der deutsch-iranische Regisseur Ali Samadi Ahadi. Der Aachener Friedenspreis wird seit 1988 jährlich an Menschen und Gruppen vergeben, die an der Basis und oft aus benachteiligten Positionen heraus für Frieden und Verständigung arbeiten.