Braungebrannte Gesichter, Warnwesten, Funktionskleidung und jede Menge Fahrräder prägen das Bild vor der Bühne am Schiller-Denkmal in Hannovers Innenstadt. Nicht nur „Brot für die Welt“, sondern auch der strahlende Sonnenschein sorgte hier für einen warmen Empfang.
Aus ganz Deutschland haben heute Menschen bewiesen, dass es möglich ist, klimaneutral zu reisen. Sie folgten dem Aufruf von „Brot für die Welt“, mit dem Fahrrad zum Kirchentag zu fahren. Seit 2015 ruft das evangelische Hilfswerk dazu auf.
Laut Maike Hamacher, Referentin von Brot für die Welt in Hannover, haben sich mehr als 150 Personen auf den Weg gemacht. Die finale Etappe, 35 Kilometer von Hildesheim nach Hannover, haben sie gemeinsam gemeistert. „Wir wurden immer mehr“, erzählt Hamacher. Sogar auf den letzten Kilometern fragten uns Fahrradfahrer vom Straßenrand, ob sie sich anschließen könnten.“
EKD-Präses Heinrich auf dem Fahrrad
Auch eine prominente Kirchenfrau ist in die Pedale getreten: EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich. „Es waren aber nur acht Kilometer“, räumt sie auf der Bühne ein. Diese seien jedoch intensiv und „voller guter Gespräche gewesen.“

Heinrich betonte die Kraft der Aktion. „Wir brauchen solche Symbole“, sagte sie. „Auch wenn wir 150 sind, können wir zeigen, dass es möglich ist, in eine Stadt zu radeln.“
Das hat auch Sabine Fischer gezeigt. Ihre Gruppe aus Süddeutschland hat bis zu 600 Kilometer nach Hannover bewältigt. Aus Karlsruhe, Heidelberg und anderen Städten kamen die 22 Radler. Sie schwärmt von der Gastfreundschaft, die sie unterwegs genießen konnten. Denn ihre Pilger-Radgruppe kam – wie alle anderen – auch in Kirchengemeinden unter. „Eine Pastorin in Darmstadt hat für uns sogar extra einen großen Topf Gemüsesuppe gekocht.“ Zum Flickzeug musste auch niemand greifen. „Wir hatten eigentlich nur Probleme mit Fahrradketten“, sagt sie.
Müdigkeit? Jetzt ist doch Kirchentag
Von Müdigkeit ist unter den Radlern nichts zu merken. Im Gegenteil: Ausruhen müssten sie sich jetzt nicht, heißt unisono. Die Etappen seien gut zu bewältigen gewesen. Außerdem: „Jetzt ist ja Kirchentag.“ Wer könne da an Erholung denken?