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Zwei von drei trans Personen in Berlin erlebten Gewalt

Transfeindliche Gewalt ist auch in der selbst ernannten „Regenbogenhauptstadt“ Berlin weit verbreitet. In einer Umfrage gaben zwei Drittel der 141 befragten trans Personen 2022 an, innerhalb von fünf Jahren von transfeindlicher Gewalt betroffen gewesen zu sein, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Trägers Camino im Auftrag des Berliner Senats zeigt.

Am häufigsten komme es demnach zu transfeindlicher Gewalt in öffentlichen Räumen, auf Straßen, Plätzen oder im öffentlichen Nahverkehr. Nur etwa 15 Prozent der gewaltbetroffenen trans Personen fühlen sich in Berlin sicher. Drei von vier Personen würden deshalb bestimmte Orte meiden.

Die Studie gibt auch Handlungsempfehlungen. So sollte transfeindliche Gewalt als eigenständiges Phänomen verstanden werden, eine zuverlässige Erfassung in Polizeistatistiken und Gerichtsakten sei wichtig. Im Schulbereich wird etwa empfohlen, das Personal besser im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt zu schulen.

Antidiskriminierungssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) sagte, queerfeindliche Stimmen in der Gesellschaft besorgten sie zutiefst: „Dank dieser Studie haben wir jetzt vertiefte Erkenntnisse darüber, wie das Land Berlin weiter zum Abbau von Ungleichbehandlung und queerfeindlicher Gewalt beitragen kann.“

Die Studie kombinierte Daten aus polizeilichen Statistiken, europaweiten Befragungen der Grundrechteagentur der EU sowie dem Berliner Monitoring trans- und homophobe Gewalt 2022. Neben der Aufbereitung und Analyse dieser vorhandenen Daten seien qualitative Interviews durchgeführt worden, hieß es.