Das neue Ratsmitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein, stammt ursprünglich aus Niedersachsen. Er wurde am 1. November 1967 in Bad Pyrmont geboren und wuchs in Hannover auf.
Seine Mutter war eine der ersten Pfarrerinnen der hannoverschen Landeskirche, doch ihn selbst zog es zunächst zur Juristerei, ehe die Entscheidung für die kirchliche Laufbahn fiel. Stäblein studierte dann Theologie, Judaistik, Philosophie, Geschichte und Rechtswissenschaften, bevor er 2000 zum Pfarrer ordiniert wurde und seine erste Pfarrstelle in der Gemeinde Lengede im Kreis Peine übernahm. Bereits 1994 absolvierte er in Berlin ein Gemeindepraktikum in Alt-Pankow.
Von 2001 bis 2005 war der promovierte Theologe dann Assistent an der Universität Göttingen, wo er 2002 mit einer Arbeit über „Predigen nach dem Holocaust“ promoviert wurde. Nach einer Pfarrstelle in Nienburg an der Weser arbeitete er seit 2008 bis zu seinem Wechsel nach Berlin als Studiendirektor am Predigerseminar der hannoverschen Landeskirche im Kloster Loccum. Dort befasste er sich auch mit Grundlagenfragen der Theologie.
Im November 2014 wurde der heute 57-Jährige von der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zum Propst und damit zum theologischen Leiter des Konsistoriums und Stellvertreter des damaligen Bischofs Markus Dröge gewählt. Im April 2019 wählte ihn das Kirchenparlament im zweiten Wahlgang mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit zum Nachfolger Dröges im Bischofsamt. Der Theologe ist außerdem seit dem Jahr 2022 Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Flüchtlingsfragen.
Bei der Synodentagung der EKD erhielt Stäblein am Montag in Würzburg im ersten Wahlgang die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Insgesamt waren drei der 15 Sitze im Rat der EKD neu zu besetzen. Stäblein erhielt im ersten Wahlgang 107 von 135 abgegebenen Stimmen der Synodalen und von den Delegierten der in der Kirchenkonferenz vertretenen 20 evangelischen Landeskirchen.
Stäblein ist verheiratet und hat vier Kinder.