Kiel. Segler aus aller Welt bringt die Förde nach Schleswig-Holstein, wenn Jahr für Jahr die Kieler Woche die Stadt verändert. Einst brachte die Förde auch Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland, die an den Werften arbeiteten. Wasser verbindet. Und bringt Religionen zusammen. Denn viele brachten damals ihren Glauben mit nach Kiel, den Islam.
„Wasser verbindet“ steht über dem interreligiösen Picknick, das drei Religionsgemeinschaften am ersten Tag der Kieler Woche, am Sonnabend, 16. Juni, im zentralen Hiroshima-Park veranstalten. Die Schura Schleswig-Holstein, die die islamische Gemeinden des Nordens vertritt, das katholische Erzbistum Hamburg und die evangelische Nordkirche laden ein zum Essen auf der grünen Wiese: Speisen wie gefüllte Weinblätter und Teigtaschen, Fladenbrot und Tomaten soll es geben.
Auf neutralem Grund
„Die Kieler Woche ist ein Fest der Völkerverbindungen“, sagt Claudia Bruweleit, Landeskirchliche Beauftragte für das Land Schleswig-Holstein. „Begegnungen entstehen, wenn viele verschiedene Menschen zusammen kommen und feiern.“ So soll auch das interreligiöse Picknick ein Zeichen des friedlichen Miteinanders der Religionen sein und zum Kennenlernen unter den Gläubigen beitragen. „Im Neuen Testament wird Jesus häufig als Gastgeber geschrieben. Bei diesen Mahlzeiten entstehen Beziehungen. Darum geht es auch uns“, erklärt Pastor Niels-Peter Mahler aus der Kieler Paul-Gerhardt-Gemeinde.
Das Picknick auf der Wiese findet auf neutralem Grund statt. Das betont die Katholikin Anne Koep, Gemeindereferentin von St. Nikolaus. „Es gibt den Tag der Offenen Moschee, und auch wir öffnen regelmäßig unsere Kirchentüren. Aber nun verlassen wir alle unser vertrautes Terrain und unsere Sicherheit“, sagt sie. Der Boden ist neutral, und die Gastgeber gsind leichberechtigt – darauf kommt es den Veranstaltern an.