“Katapult Sachsen” soll vor den Landtagswahlen im September das Bundesland mit seinen Stärken und Schwächen zeigen und vor einem Wahlerfolg der AfD warnen.
Das Zeitungsprojekt “Katapult” aus Mecklenburg-Vorpommern plant eine eigene Ausgabe für Sachsen. Das kündigte der Gründer und Chefredakteur, Benjamin Fredrich, am Montag in Greifswald an. Damit wolle das Magazin einem möglichen Wahlerfolg der AfD entgegentreten. Aktuell liegt die vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Partei bei Wahlumfragen in Sachsen vorne.
Ziel sei, “Sachsen noch vor der Wahl mit einer demokratischen Zeitung zu überschwemmen – einer Zeitung, die aufzeigt, dass die AfD eine populistische und extremistische Partei ist, die unsere Demokratie abschaffen will”, so Fredrich weiter. “Katapult Sachsen” solle das Land zeigen, wie es wirklich ist, “mit Schwächen, aber auch mit vielen Stärken, wie einer seit 2000 um 30 Prozent gewachsenen Wirtschaft, einer vielfältigen Kulturszene und immer noch mehr weltoffenen als nationalistischen Menschen”.
Die Ausgabe soll Anfang August in ganz Sachsen verteilt und überwiegend aus Spenden finanziert werden. “Katapult” gibt in Mecklenburg-Vorpommern bereits die monatliche erscheinende Regionalzeitung “Katapult MV” heraus, die sich durch Abonnements und Spenden finanziert. Hauptprodukt des Verlags ist das für seine Grafiken und Karten bekannte populärwissenschaftliche “Katapult”-Magazin, dass sich selbstironisch als “Magazin für Eis, Kartografik und Sozialwissenschaft” bezeichnet.
Nach Fredrichs Angaben will der gemeinnützige Verlag zunächst 10.000 “Katapult-Sachsen”-Exemplare finanzieren. An Texten und Grafiken werde bereits gearbeitet. Pro gespendetem Euro könne ein weiteres Zeitungsexemplar gedruckt werden. Auch die Verteilung der Zeitung soll größtenteils über freiwillige Helfer erfolgen. Am 2. August wollen die Macher “Katapult Sachsen” bei einer Aktion in Dresden und am 3. August in Leipzig verteilen.