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Zehntausende demonstrieren in Bremen gegen Rechtsextremismus

Bis zu 40.000 Menschen haben nach Polizeiangaben am Sonntag in Bremen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Mit Transparenten, auf den Slogans wie „Menschenrechte statt rechte Menschen“ oder „Rechtsaußen find’ ich nur bei Werder gut“ zu lesen waren, zogen sie auf den zentralen Domshof. Der Platz wurde bereits kurz nach Beginn der Veranstaltung wegen Überfüllung von der Polizei gesperrt. Daraufhin versammelten sich die Teilnehmer auch auf umliegenden Straßen und Plätzen. Es kam zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen, die Kundgebung verlief den Angaben zufolge aber ohne Zwischenfälle.

„Es ist fünf nach zwölf, denn wir wissen schon lange, dass rechte Netzwerke unsere Demokratie und die Menschen, die hier leben, bedrohen“, sagte Lukas Röber, der die Demonstration gemeinsam mit seiner Mitstreiterin Susanna Janke als Privatperson angemeldet hatte. In Anspielung auf das Kundgebungsmotto „Laut gegen Rechts“ bekräftigte er: „Es ist fünf nach zwölf, denn Schweigen ist nicht laut genug“. Immer wieder skandierte die Menschen auf und um den Domshof den Slogan „Alle zusammen gegen den Faschismus!“, der wie eine akustische La-Ola-Welle durch die Bremer Innenstadt lief.

Ursprünglich war die Kundgebung für 500 Personen angemeldet worden, die Polizei hatte sich aber frühzeitig auf deutlich höhere Teilnehmerzahlen eingestellt. Auch in anderen Städten in Deutschland kamen am Wochenende Zehntausende zusammen, um gegen Rechtsextremismus und die AfD zu protestieren. Auslöser der Protestwelle war eine „Correctiv“-Recherche über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern Ende November, bei dem über die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen wurde.