Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, warnt vor Wahlerfolgen extremer Parteien wie der AfD und der BSW bei den anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland. „Wenn nicht das Zusammenführende und Einende, sondern das Spaltende und Trennende das politische Handeln bestimmt wie bei den Parteien an den extremen Rändern, dann schadet das der Wirtschaft, unseren Betrieben und der Fachkräftesicherung“, sagte Dittrich der „Rheinischen Post“ (Samstag) in Düsseldorf.
Das Handwerk, die Wirtschaft insgesamt brauche Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Weltoffenheit, sagte der ZDH-Präsident. „Mit Sorge beobachte ich eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft, die in Richtung Kompromissunfähigkeit läuft“, erklärte Dittrich, der in Dresden einen Dachdeckerbetrieb führt. Das sei „gefährlich“, denn als Exportnation lebe Deutschland „von Weltoffenheit, und das betrifft nicht nur die notwendige Zuwanderung in Ostdeutschland, sondern auch den Wert eines starken Euro, der uns Wohlstand gebracht hat“.
Der ZDH-Chef macht 30 Jahre nach der Wende in Ostdeutschland vor allem Verlustängste aus. Diese Sorgen und Ängste würden von einigen bewusst ausgenutzt, um die Stimmung anzuheizen. „Um dem entgegenzutreten, ist es so wichtig, dass der Staat seine Spielregeln durchsetzt, damit wir in Weltoffenheit Gesellschaft gestalten können“, mahnte Dittrich.