Artikel teilen:

Zahl der Jugendlichen in der Grundsicherung gestiegen

Die Zahl der baden-württembergischen Jugendlichen, die Grundsicherung beziehen, ist seit 2019 um ein Viertel gestiegen. So seien im August 2025 fast 66.700 erwerbsfähige Jugendliche unter 25 in der Grundsicherung gewesen, teilte die Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg, am Donnerstag mit. Im Vergleich mit anderen Altersgruppen sei die Zahl junger Leistungsempfänger überdurchschnittlich gestiegen.

Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg, sagt dazu: „Wir sehen, dass in Baden-Württemberg die Zahl der jungen Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung wächst.“ Das könne sich die Gesellschaft mit Blick auf den Fachkräftebedarf aber nicht leisten. Deshalb sei es wichtig, das Schul-, Übergangs- und Ausbildungssystem in den Blick zu nehmen und zu prüfen, was optimiert werden kann. „Bildung und Qualifizierung sind das A und O, um den Leistungsbezug zu beenden“, betonte Musati.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat die Struktur der Jugendlichen in der Grundsicherung in Baden-Württemberg über einen längeren Zeitraum untersucht. Dabei zeigte sich, dass ein Großteil der jugendlichen Leistungsempfänger dem Arbeitsmarkt aufgrund ihrer Lebensumstände zunächst nicht zur Verfügung stehen. „Zum Beispiel, weil sie noch die Schule besuchen, in einer Ausbildung sind, eigene Kinder betreuen oder Angehörige pflegen“, heißt es in der Mitteilung. Die überwiegende Mehrheit lebe als Kind in einer Bedarfsgemeinschaft mit den Eltern.

Um ihre Bedürftigkeit zu beenden, müsse früh angesetzt werden. Etwa, indem ein Elternteil eine existenzsichernde Beschäftigung aufnimmt, oder indem die Jugendlichen nach ihrem Schulabschluss selbst eine bedarfsdeckende Beschäftigung beginnen. „Eltern wie Kinder sind zu Bildungskarrieren zu gewinnen oder zu befähigen“, heißt es weiter. (3135/04.12.2025)