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Wohnungslosen-Tagung erörtert Probleme des Lebens auf der Straße

Rund 100 wohnungslose Menschen aus ganz Deutschland wollen mit Politikern und Vertretern von Wohlfahrtsverbänden über grundlegende Themen im Zusammenhang mit Obdachlosigkeit ins Gespräch kommen. Wie die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen am Donnerstag mitteilte, sei die Tagung vom 29. Juli bis 2. August in Freistatt (Kr. Diepholz) geplant. Das jährliche Treffen findet den Angaben zufolge seit 2019 statt, so lange existiert auch die als Verein organisierte Selbstvertretung.

Inhaltlich sollen Problemfelder erörtert werden, die mit Leben auf der Straße oder in Wohnungsloseneinrichtungen einhergehen. Die annähernd zwei Dutzend Programmpunkte widmen sich etwa gesundheitlicher Versorgung, digitaler Teilhabe, Gewalterfahrungen, der „langen Geschichte der Stigmatisierung wohnungsloser Menschen“ sowie dem „Geheimnis, wie man wohnungslose Menschen zählt“.

Geplant sind zudem Plenums- und Podiumsveranstaltungen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verbänden und Wissenschaft, etwa der Diakonie in Deutschland, der Hochschule Esslingen sowie dem Bundesbauministerium. Diskutiert werden soll unter anderem über Möglichkeiten einer Abschaffung von Gemeinschaftsunterbringung in Notunterkünften.

Auch über gesellschaftliche Werte und wie sie verändert werden können, wollen die Teilnehmenden ins Gespräch kommen. Als Referent und Diskussionspartner zu diesem Thema ist der Schauspieler und Aktivist Rainer Langhans eingeladen, der als Mitgründer der alternativen West-Berliner Wohngemeinschaft „Kommune 1“ am Entstehen der 68er-Bewegung und einer neuen Wertedebatte maßgeblich beteiligt war.