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Wohlfahrtspflege in NRW warnt vor Ausgrenzung von Flüchtlingen

Nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen mahnt die Freie Wohlfahrtspflege in NRW vor der Diffamierung und Ausgrenzung von geflüchteten Menschen. Der Anschlag von Solingen werde „derzeit als Argument verstanden, die Ausgrenzung Geflüchteter voranzutreiben“, sagte der Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen, Hartmut Krabs-Höhler, am Dienstag in Düsseldorf. Es sei schwer erträglich, wenn nun wieder Stimmung gegen Flüchtlinge gemacht werde.

Die Forderungen von Politikern nach einem kompletten Aufnahmestopp von Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan seien “populistisch und unsachlich. Nötig sei in diesen Tagen vielmehr ein Zeichen der Solidarität mit all denen, die vor Gewalt und Terror geflohen seien, statt sie alle unter Generalverdacht zu stellen, betonte Krabs-Höhler. Die Freie Wohlfahrtspflege in NRW lehne einen allgemeinen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan daher entschieden ab.

Man sei zutiefst erschüttert über den brutalen und sinnlosen Angriff in Solingen. „Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei den Opfern, ihren Angehörigen und den Menschen in Solingen“, betonte der Vorsitzende weiter. Gleichwohl seien Pauschalisierungen gegenüber geflüchteten Menschen unangemessen und „Ausdruck mangelnder Empathie und fehlender Sachlichkeit“.

Ein Mann hatte am Freitagabend beim „Fest der Vielfalt“ zum 650. Geburtstag der Stadt Solingen Besucher mit einem Messer attackiert und drei Menschen getötet sowie acht weitere verletzt. Der mutmaßliche Attentäter stellte sich der Polizei und sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Dem 26-jährigen Syrer wird unter anderem die Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) vorgeworfen.