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Wie eine Schatzkiste

Die Lippische Landeskirche lädt zu einem Seminar, um die Gebetspraxis „Perlen des Glaubens“ kennenzulernen. Vier Fragen an die Referentin Kirstin Faupel-Drevs

„Perlen des Glaubens“ ist eine Gebets- und Meditationshilfe, die vom Altbischof der schwedischen evangelisch-lutherischen Kirche, Martin Lönnebo, entwickelt wurde. So heißt auch ein Seminar, zu dem das Bildungsreferat der Lippischen Landeskirche im Oktober in das Geistliche Zentrum Kloster Bursfelde einlädt. Kirstin Faupel-Drevs, Pastorin in Hamburg, wird durch den geistlichen Grundlagenkurs leiten. Was verbirgt sich dahinter? Bildungsreferentin Monika Korbach sprach mit Kirstin Faupel-Drevs.

• Sie gelten als die Pastorin, die die „Perlen des Glaubens“ von Schweden nach Deutschland importiert hat. Wie sind Sie auf diese Gebetspraxis aufmerksam geworden?
Bei einer Freundin in Finnland, die die Perlen auf ihrem Küchenbuffet liegen hatte, damals noch in der Holzversion und mit einem kleinen, etwas kryptischen Beipackzettel. Gemeinsam haben wir die Perlen zum Band zusammengefädelt und sind dabei über „Gott und die Welt“ ins Gespräch gekommen und haben einander von unserer Suche nach Spiritualität im Alltag erzählt.

• Wie würden Sie einem achtjährigen Kind in kurzer, verständlicher Form den Umgang mit den „Perlen des Glaubens“ erklären?
Die Perlen sind wie eine Schatzkiste. Darin sind Farben, Geschichten von Jesus, Lieder und Geheimnisse zu finden. Die Perlen helfen dir, sie kennenzulernen. Die kleine „Ich-Perle“ ist wie du, schön und unendlich wertvoll. Du kannst das Perlenband auch in die Hand nehmen und mit Gott sprechen wie mit einem guten Freund.

• Brauchen wir lutherischen oder reformierten Christinnen und Christen ein solches Hilfsinstrument, also quasi einen evangelischen Rosenkranz?
Ja, wir brauchen mehr ganzheitliche Methoden, um die Inhalte unseres Glaubens besser verstehen, verinnerlichen und auch vermitteln zu können. Die Perlen des Glaubens sind wie ein „Vergissmeinnicht“ unserer eigenen Tradition: ein Kleiner Katechismus für die Hand oder auch das Evangelium in Kurzform.

• Und im Dialog mit anderen?
Im ökumenischen und erst recht im interreligiösen Dialog ist es hilfreich, ein vergleichbares „Instrument“ zu spielen, anhand dessen ich Verbindendes, zum Beispiel das Wiederholungsgebet, das es in allen religiösen Traditionen gibt, aber auch das Eigene ins Spiel bringen kann. Gerade das Leichte, Undogmatische ist die Stärke dieses kleinen Perlenbandes, von dem besonders religiös Suchende am Rand von Kirche sich angezogen fühlen.

Seminar „Perlen des Glaubens“, 12.-14. Oktober, Geistliches Zentrum Kloster Bursfelde, Hannoversch Münden. Gebühr: 275 Euro. Anmeldung (bis 28. August): Telefon (0 52 31) 976-742, E-Mail: bildung@lippische-landeskirche.de.