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Wenn Nikolaus und Engel an der Kinderklinik vom Himmel kommen

Verkleidete Höhenretter seilten sich am Nikolaustag an Kinderkliniken und weiteren Einrichtungen ab und brachten jungen Patienten Freude und Ablenkung. In Trier wurde der Nikolaus von einem Engel begleitet.

Am Nikolaustag feiern in ganz Deutschland Kinder und Familien, singen gemeinsam und freuen sich auf kleine Überraschungen. Doch für Mädchen und Jungen in Kinderhilfeeinrichtungen oder Krankenhäusern sieht dieser Tag etwas anders aus. Für sie haben sich die Höhenretter der Feuerwehren eine besondere Aktion ausgedacht: In ganz Deutschland haben sich Einsatzkräfte am Freitag an Kinderkliniken abgeseilt.

Mitgemacht haben beispielsweise die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden und das rheinland-pfälzische Trier. Am Mittag fand dort die spektakuläre Aktion am Hauptgebäude des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen statt.

“Es ist unglaublich, den Kindern ein Strahlen ins Gesicht zu zaubern”, berichtete Feuerwehrmann Sebastian Schmitt, nachdem er sich als Engel verkleidet von einem Baukran abseilte. “Das macht uns alle glücklich.” Er wurde ausgelost, um bei der Aktion mitzumachen.

Ein Sprecher der Feuerwehr sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), es gebe mehr Bewerber, als mitmachen können. Das erste Mal überraschte die Trierer Berufsfeuerwehr während der Corona-Pandemie kleine wie größere Patienten auf diese Weise.

“Es ist eine landesweite Aktion aller Höhenrettungsgruppen für die Kinder, die am Nikolaustag im Krankenhaus liegen müssen und deswegen nicht zu Hause bei ihren Familien sein können”, erläuterte Höhenretter Andre Deisen. Der 31-Jährige stellte in diesem Jahr den Trierer Nikolaus dar.

Aus den Zimmern des Klinikums wurde seine spektakuläre Ankunft aufmerksam verfolgt – und vor dem Gebäude versammelten sich rund 100 Schaulustige. “Nikolaus! Nikolaus!”, riefen die Kinder, während Deisen hoch in der Luft über ihren Köpfen hing. Er grüßte mit Glöckchen-Läuten zurück. Vorsichtig ließen ihn seine Kollegen Meter für Meter hinab. Danach hatte Sebastian Schmitt als Engel seinen Auftritt.

Die beiden Höhenretter brachten zudem süße Geschenke für die Patienten der Kinderstation, der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie für junge Besucher der Villa Kunterbunt. Dabei handelt es sich um ein Nachsorge-Zentrum für krebs-, chronisch- und schwerstkranke Kinder und deren Familien in der Region Trier.

Von einem außergewöhnlichen Engagement sprach der Geschäftsführer des Klinikums Mutterhaus, Christian Sprenger. “Als Klinikum, das den Menschen stets in den Mittelpunkt stellt, ist es uns ein besonderes Anliegen, gerade unseren kleinen Patientinnen und Patienten in herausfordernden Zeiten Momente der Freude und Ablenkung zu schenken”, sagte er der KNA.

Erfreute kleine Patienten gab es auch andernorts – rund 50 Höhenrettungsgruppen in ganz Deutschland nahmen teil. Zum vierten Mal waren diese Einsatzkräfte nach Angaben der Veranstalter im Einsatz und sorgten so dafür, dass die Patienten den Krankenhausalltag für einen Moment vergessen konnten.

So machten etwa die Höhenretter der Berufsfeuerwehr in Wiesbaden den beeinträchtigten Kindern im Zwerg-Nase-Zentrum eine Freude und seilten sich dort am Gebäude ab.