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Weiter Kampfmittel in Brandenburgs Böden

Fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden in Brandenburg weiter auf vielen Flächen alte Bomben und Kampfmittel vermutet. Noch immer stünden rund 580.000 Hektar der Landesfläche unter Kampfmittelverdacht, teilte das Innenministerium am Mittwoch in Potsdam mit. Lokale Schwerpunkte seien neben Oranienburg auch Potsdam, die Oder-Neiße-Linie und der Bereich südlich Berlins.

Seit Jahresbeginn seien im Bundesland rund 570 Tonnen Kampfmittel gefunden worden, gut ein Viertel mehr als im Vorjahr, hieß es. Darunter seien unter anderem rund 200 Minen, 41.000 Granaten, 900 Brandbomben, 1.000 Sprengbomben, 11.000 Panzerabwehrraketen und andere Raketen sowie 370.000 Stück Handwaffenmunition gewesen. Rund 530 Tonnen Kampfmittel seien seit Jahresbeginn vernichtet worden.

Insgesamt hätten im laufenden Jahr 537 Hektar Landesfläche aus dem Kampfmittelverdacht entlassen werden können, hieß es weiter. Brandenburg habe für die Kampfmittelräumung von Anfang Januar bis Ende November insgesamt 15,4 Millionen Euro ausgegeben, darunter 5,8 Millionen Euro für Personalkosten und 9,6 Millionen Euro für Sachausgaben. Allein für die Kampfmittelbeseitigung in Oranienburg seien mehr als 4,35 Millionen Euro eingesetzt worden.

Innenminister Michael Stübgen (CDU), erklärte, der Kampfmittelräumdienst werde auch künftig viel zu tun haben. „Noch immer schlummern die grausamen Zeugen der Weltkriege in Brandenburger Böden“, betonte er: „Die tickenden Zeitbomben zu beseitigen, ist eine generationsübergreifende Aufgabe, die von Jahr zu Jahr leider auch immer gefährlicher wird.“