Hannover. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat in einem internationalen Pfingstgottesdienst zu einer weltweiten sozialen und wirtschaftlichen Neuausrichtung aufgerufen. Bisher sei die Geschichte der Menschheit durch unbegrenztes Wachstum, Ansammlung von Macht und Anhäufung von Reichtum in einigen Ländern zulasten anderer geprägt worden, sagte er im evangelischen Stephansstift in Hannover. Die Feier in englischer und deutscher Sprache stand unter dem Thema "Reformation und die Eine Welt". Sie bildete den Abschluss einer knapp einwöchigen Konferenz mit Vertretern aus zehn Partnerkirchen aus Afrika, Asien, Südamerika und Europa.
Inzwischen werde sowohl in der Wissenschaft als auch in Politik und Industrie immer deutlicher, dass westliche Staaten sich nicht länger durch schmale Beiträge zur Entwicklungshilfe freikaufen könnten, betonte Weil. Freiheit gehe immer mit Verantwortung einher und dürfe im christlichen Sinn nicht nur Mittel zur Selbstverwirklichung sein. Denn Freiheit ohne Verantwortung trage nicht zum menschlichen Gedeihen bei.
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Weil ruft zu sozialer Neuausrichtung auf – weltweit
Klare Worte im Pfingstgottesdienst: Ministerpräsident Weil und Landesbischof Meister warnten westliche Staaten.

Ministerpräsident Weil (li.) und Landesbischof Meister im GesprächJens Schulze / epd