“Weihnukka”-Konzert für Christen und Juden in Jerusalems Dormitio

Die Benediktinerabtei in der heiligen Stadt ist in Kriegszeiten so etwas wie eine “Insel der Kultur” geworden. Erst recht, wenn ein christliches und ein jüdisches Fest zusammenfallen.

Trotz Krieg im Heiligen Land hat die deutsche Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem Christen und Juden zu einer “Weihnukka Konzert Matinee” eingeladen. Mit Blick auf das christliche Weihnachtsfest und das am 25. Dezember beginnende jüdische Lichterfest Chanukka erklang Musik von George Gershwin, Antonin Dvorak, Gustav Mahler, aber auch vom jüdisch-polnischen Komponisten und Dichter Mordechai Gebirtig, der 1942 im Krakauer Ghetto starb.

Originell arrangiert waren die Werke für Klarinette und Akkordeon vom “Duo Minerva” der jungen österreichischen Musiker Johanna Gossner und Damian Keller. Die Palette der vom Österreichischen Kultur-Forum Tel Aviv und dem Österreichischen Hospiz in Jerusalem unterstützten “Crossover world music” reichte von Klassik über Jazz bis Klezmer.

Seit Beginn des Gazakrieges sei der Dormitio-Abtei eine “neue Berufung zugewachsen” und sie sei gleichsam “der Kulturort Jerusalems” für Christen und Juden geworden, sagte Dormitio-Abt Nikodemus Schnabel zu der Konzert-Initiative. Seit Kriegsbeginn nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 würden Konzerte, Ausstellungen oder weitere Kulturveranstaltungen im Land mit Hinweis auf den Krieg abgelehnt. “Gerade wenn ich glaube, dass jeder Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen ist, dann kommt der Mensch am engsten in Berührung mit seiner menschlichen Würde, wenn er schöpferisch und kreativ sein darf”, so der Abt. Seither habe die Abtei viele Konzerte mit unterschiedlichen Partnern durchgeführt, diesmal mit der Österreichischen Botschaft.