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Weihnachtsmärkte kämpfen erneut mit hohen Musiklizenzkosten

Auch in diesem Jahr wirken sich hohe Musiklizenzgebühren auf das Musik- und Bühnenprogramm auf Weihnachtsmärkten in Bayern aus. Für den Nürnberger Christkindlesmarkt ergebe sich ein Tagestarif von rund 1.200 Euro, teilte die Stadt auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Nürnberg setze daher auf Sponsoren, um das Bühnenprogramm zu finanzieren. Um die Kosten „auf ein für die Stadt erträgliches Maß zu reduzieren, unterstützt Lebkuchen-Schmidt, zugleich seit dem vergangenen Jahr Hauptförderer des Markts, das Bühnenprogramm mit einem Großteil der anfallenden Kosten“, hieß es.

Im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) eine schon länger bestehende Berechnungsgrundlage erstmals deutschlandweit für alle Weihnachtsmärkte angewandt. Nach dieser wird die gesamte Veranstaltungsfläche eines Marktes für die Berechnung der Gebühren herangezogen, nicht nur der Bereich direkt vor Bühnen. Dies hatte enorm steigende Kosten für Live-Musikaufführungen zur Folge und löste Proteste bei vielen Weihnachtsmarktveranstaltern aus.

In Regensburg werden Musikdarbietungen reduziert und nur noch am späten Freitag- oder Samstagnachmittag auf einer Bühne stattfinden, sagte eine Sprecherin der Stadt dem epd. Würden täglich an allen 29 Tagen Musikdarbietungen stattfinden, würden rund 19.600 Euro an Lizenzgebühren auf die Stadt zukommen. „Eine Tagespauschale in Höhe von rund 675 Euro ist aus Sicht der Stadt für unseren Christkindlmarkt unverhältnismäßig und kein angemessener Tarif“, teilte die Stadt mit. Mit dem nun angestrebten Programm beliefen sich die Kosten voraussichtlich auf rund 5.400 Euro.

Rothenburg steigt laut dem Tourismusservice der Stadt für seinen Reiterlesmarkt ab diesem Jahr komplett auf GEMA-freie Musik um, werde das Bühnenprogramm aber nicht einschränken. Auf dem einzigen direkt von der Stadt München organisierten Weihnachtsmarkt, dem Münchner Christkindlmarkt, gibt es traditionell keine durchgängige Musikbeschallung, teilte das Referat für Arbeit und Wirtschaft mit. Einzelne Musikdarbietungen, wie das „Inklusive Singen“, fänden statt wie in den Jahren zuvor.

Trotz teilweise eingeschränkten Live-Programms wird es auf den bayerischen Weihnachtsmärkten nicht still bleiben. Standbetreiber haben für ihre eigene Hintergrundmusik, die aus Lautsprechern abgespielt wird, einen eigenen Tarif bei der GEMA. (00/3606/15.11.2024)