Rund 4800 Gefangene in Niedersachsen verbringen das Weihnachtsfest in diesem Jahr in den 13 Justizvollzugsanstalten (JVA) des Landes. Dennoch soll auch hinter Gittern „eine besinnliche und friedvolle Atmosphäre“ herrschen, wie das Landesjustizministerium am Montag mitteilte. „Während die meisten von uns zu Hause, im Kreise ihrer Liebsten, Weihnachten feiern, sorgen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Feiertage nicht nur für unser aller Sicherheit. Sie ermöglichen den Gefangenen außerdem ein Weihnachtsfest in feierlicher Stimmung“, erläuterte Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) die Arbeit des Justizvollzugs über die Feiertage.
So werde an Heiligabend in fast allen niedersächsischen Anstalten mindestens ein Gottesdienst oder eine Weihnachtsfeier gefeiert, hieß es. Auch an den beiden Weihnachtsfeiertagen seien Gottesdienste geplant, zudem bestehe in den meisten Anstalten die Möglichkeit, Einzelgespräche bei Seelsorgerinnen und Seelsorgern zu führen.
Auch kulinarisch gehe es in den Haftanstalten festlich zu, hieß es weiter. Neben dem Klassiker „Kartoffelsalat mit Würstchen“ am Heiligabend, werden auch an den Feiertagen weihnachtliche Evergreens wie Ente mit Rotkohl und Klößen sowie Wildgerichte angeboten. Außerdem werde gemeinsam gebacken.
Kontakt zu den Lieben außerhalb der Gefängnismauern ermöglichen den Angaben zufolge besondere Besuchszeiten. In einigen Haftanstalten können sich die Gefangenen zudem über kleine Geschenke freuen. So würden Weihnachtstüten mit Lebens- und Genussmitteln verteilt, die überwiegend von Ehrenamtlichen und Seelsorgern bestückt werden – darunter von der christlichen Straffälligenhilfe Schwarzes Kreuz.
Auch andersherum besteht Möglichkeit zur Bescherung: In der JVA Bremervörde können die Inhaftierten ihren Kindern ein Weihnachtsgeschenk zuschicken. In der JVH Uelzen konnten einsitzende Väter ihren Familien Märchen oder Geschichten auf CD einsprechen – inklusive weihnachtlicher Geräuschkulisse.