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Wegen Israel-Solidarität: Unbekannte werfen Steine auf Pfarrhaus

Weil eine Kirchengemeinde in Fürstenwalde/Spree einen Solidaritäts-Aufruf der jüdischen Gemeinde im Schaukasten zeigte, haben Unbekannte das Glas zerstört und das Pfarrhaus mit Steinen beworfen.

So sieht der Gemeinde-Schaukasten nach der Tat aus
So sieht der Gemeinde-Schaukasten nach der Tat ausprivat

In Fürstenwalde/Spree haben Unbekannte erneut den Schaukasten einer evangelischen Gemeinde beschädigt, einen Flyer mit einem Davidstern entwendet und mit Steinen auf das Pfarrhaus geworfen. “Gestern habe ich den Solidaritätsaufruf der Jüdischen Gemeinde zu Berlin in den Schaukasten der Evangelischen Domgemeinde Fürstenwalde am Pfarrhaus aufgehängt. Heute fand ich den Schaukasten zerstört vor”, schrieb der Pfarrer Kevin Jessa am Wochenende auf der Plattform “X”, ehemals Twitter.

Der Flyer war mit einem großem Davidstern bedruckt und der Aufschrift “Wir schützen jüdisches Leben”. “Ich bin schockiert. Ich bin sprachlos”, heißt es in dem Post weiter. Der Schaukasten soll nun erst einmal leer bleiben. Verletzt worden sei bei dem neuesten Angriff niemand, das Fenster des Pfarrhauses habe standgehalten.

Kevin Jessa war am Morgen erst einmal mit Aufräumen beschäftigt. Das sind die Steine, mit denen das Pfarrhaus attackiert wurde
Kevin Jessa war am Morgen erst einmal mit Aufräumen beschäftigt. Das sind die Steine, mit denen das Pfarrhaus attackiert wurdeprivat

Jassa habe Anzeige bei der Polizei gestellt und den Fall bei der Fachstelle Antisemitismus Brandenburg gemeldet, wie der reformierte Pfarrer auf Anfrage von evangelische-zeitung.de mitteilte. Gestern betonte Jessa noch: “Wir bleiben uneingeschränkt an der Seite unserer jüdischen Glaubensgeschwister.” Unter dem Post erhielt der Pfarrer Zuspruch etwa von der Nordkirche mit den Worten: “Das ist abscheulich. Danke für deine Stärke!”

Heute aber sagt Jessa: “Wir müssen an unseren Schutz denken”. Er wolle keinen “kleinen Krieg”. Wie es weitergeht, wisse er noch nicht. “Wenn ich so einen Aufruf nicht aushängen kann, ohne dass ich Menschen gefährde, dann werde ich gar nichts aushängen”, so der Theologe weiter und ergänzt: “Ich mache mir Sorgen um weitere Eskalationen und dass sich die Stimmung in der Stadt weiter aufheizt.”