Berlin (epd) Die Kältebusse der Berliner Stadtmission sind in den frostigen Nächten über die Weihnachtsfeiertage besonders häufig zu Hilfe gerufen worden. Allein in der Nacht zu Sonntag seien 113 Anrufe eingegangen, die bislang höchste Zahl an Anrufen in der aktuellen Kältehilfe-Saison seit 1. November, sagte der Koordinator der Busse, Matthias Spreemann, auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd). Davon seien 75 „Aufträge abgeschlossen“ worden. Hintergrund ist, dass der Kältebus durch Passanten auch zu Personen gerufen wird, die gar keine Hilfe benötigen oder wollen.
Spreemann bat darum, sich vor einem Anruf beim Kältebus zu vergewissern, „dass der oder die Bedürftige wirklich unsere Hilfe annehmen möchte“. „Sonst fahren wir vergeblich hin und versäumen so womöglich, einer Person zu helfen, bei der die Uhr tickt“, sagte Spreemann.
Insgesamt hatte die Stadtmission drei Kleinbusse im Einsatz, um obdachlose Menschen zu einer Notübernachtung zu bringen oder mit warmen Getränken, Decken und anderem zu versorgen. Unterstützt wurde sie in der Nacht zu Sonntag von zwei Fahrzeugen des Arbeiter-Samariter-Bundes, dem Wärmebus des Deutschen Roten Kreuzes und einem Mannschaftswagen der Berliner Feuerwehr. Der erste Kältebus der Berliner Stadtmission startete den Angaben zufolge vor mehr als 25 Jahren. Anlass war 1994 der Erfrierungstod eines Obdachlosen in Berlin.
Die Stadtmission weist weiter darauf hin, dass bei Personen, die nicht mehr ansprechbar sind, sofort unter der Notrufnummer 112 ein Krankenwagen gerufen werden sollte. Der Kältebus fährt zwischen dem 1. November und 31. März und ist täglich in der Zeit von 20 Uhr bis 02 Uhr unter der Telefonnummer 030/690 333 690 zu erreichen.