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Vor Weihnachten hohe Fehlzeiten bei Paketzustellern

Gerade vor Heilig Abend gibt es für Paketzusteller viel zu tun. Die Arbeit ist so anstrengend, dass laut einer Krankenkasse viele Beschäftigte in diesem Sektor aus gesundheitlichen Gründen ausfallen.

Der boomende Online-Handel vor Weihnachten macht nach Angaben der Krankenkasse Barmer den Paketzustellern in Bayern gesundheitlich zu schaffen. Die hohe Arbeitsbelastung führe dazu, dass Beschäftigte in der Lagerwirtschaft sowie im Post- und Zustelldienst überdurchschnittlich häufig krankgeschrieben seien, wie die Krankenkasse am Donnerstag in München mitteilte. Laut dem Berufsatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung liegt der Krankenstand in dieser Branche etwa 33 Prozent höher als im berufsübergreifenden Durchschnitt.

Im vergangenen Jahr waren der Mitteilung zufolge Erwerbstätige in der Zustellbranche im Freistaat durchschnittlich 33,5 Tage krankgeschrieben. “Permanenter Zeitdruck, Stress im Straßenverkehr sowie das häufige Heben schwerer Lasten und das ständige Ein- und Aussteigen aus den Fahrzeugen belasten die Zusteller erheblich. Von 1.000 Beschäftigten in dieser stark geforderten Berufsgruppe fallen täglich rund 84 krankheitsbedingt aus”, so Alfred Kindshofer, Barmer-Landesgeschäftsführer.

Besonders auffällig seien die hohen Fehlzeiten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen, heißt es. Jeder Beschäftigte in den Zustelldiensten und der Lagerwirtschaft habe im vergangenen Jahr durchschnittlich 9,1 Tage wegen solcher Erkrankungen gefehlt. Auch Verletzungen wie Frakturen, Zerrungen oder Schürfwunden führten zu durchschnittlich vier Fehltagen pro Beschäftigtem – beides deutlich über dem berufsübergreifenden Durchschnitt von 4,1 Tagen für Muskel-Skelett-Erkrankungen und 2,3 Tagen für Verletzungen.

“Um Paket- und Postboten zu entlasten, können Verbraucher beim Online-Einkauf darauf achten, möglichst viele Artikel in einer Bestellung zusammenzufassen”, empfiehlt Kindshofer. Zudem sollten die Wege zum Haus frei von Eis und Schnee gehalten werden. Es sei auch eine kleine Geste der Unterstützung, Pakete für Nachbarn entgegenzunehmen.