Der von den Nationalsozialisten ermordete Priester Max Josef Metzger (1887-1944) ist am Sonntag im Freiburger Münster seliggesprochen worden. Kardinal Kurt Koch würdigte Metzgers Einsatz für Frieden und Versöhnung in seiner Predigt als „zeitlos aktuell“, teilte das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg am Sonntag mit. Der Geistliche, der aus dem badischen Schopfheim stammte, wurde während der NS-Zeit mehrfach von der Gestapo verfolgt und inhaftiert, weil er öffentliche Kritik am Krieg übte. Am 17. April 1944 wurde Metzger im Zuchthaus Brandenburg-Görden durch das Fallbeil hingerichtet.
„Wenn wir in die heutige Welt mit den schrecklichen Kriegen im Nahen Osten, in der Ukraine und an vielen anderen Orten hineinschauen, dürften uns solche düsteren Ausblicke nicht mehr als weltfremd, sondern als sehr realistisch und aktuell erscheinen“, sagte der Kardinal, der den Gottesdienst in Vertretung von Papst Franziskus zelebrierte.
Nach Metzgers Erfahrungen als Divisionspfarrer im Ersten Weltkrieg sei „der Friede zwischen den Völkern und Nationen zu seiner großen Leidenschaft geworden“, so Koch. 1919 habe der Pazifist den „Friedensbund deutscher Katholiken“ gegründet und sich stets für die Ökumene engagiert. Das habe ihn ab 1938 zu einem Förderer der ökumenischen Una-Sancta-Gemeinschaften gemacht. „Max Metzger ist überzeugt gewesen, dass die Kirche nur dann glaubwürdig für den Frieden in der Welt eintreten kann, wenn die Christen und christlichen Kirchen sich untereinander versöhnen“, sagte Kardinal Koch. Seine Seligsprechung sei „ein Aufruf an Christen, ihren Glauben aktiv zu leben und durch ihre Taten zu bezeugen, insbesondere in einer zerrissenen Welt, wie sie auch Max Metzger erlebte“. (2588/17.11.2024)