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Vierter öffentlicher Chanukka-Leuchter für München

In München leuchten nicht nur die Kerzen an den Christbäumen. Ab diesem Jahr erhellen vier jüdische Chanukka-Leuchter die dunklen Nächte anlässlich des jüdischen Lichterfestes.

Der große Chanukka-Leuchter auf dem Sankt-Jakobs-Platz vor der Hauptsynagoge Ohel Jakob in München bekommt Zuwachs: Zum jüdischen Lichterfest Chanukka, das am Sonntagabend beginnt, wird in der bayerischen Landeshauptstadt ein zusätzlicher repräsentativer Leuchter öffentlich sichtbar auf dem Platz vor der Pinakothek der Moderne errichtet. Das teilte die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern am Freitag mit. Die beiden weiteren finden sich auf dem Prinzregentenplatz sowie auf dem Gelände des US-Generalkonsulats.

Die Leuchter werden nicht von der Kultusgemeinde aufgestellt und betrieben, sondern von der weltweit aktiven jüdischen Gruppierung Chabad Lubawitsch, wie es heißt. Sie ist demnach seit den späten 1980er Jahren auch in München aktiv. Einzig der Leuchter vor der Hauptsynagoge, der bei einer öffentlichen Feier am Montag um 16.00 Uhr entzündet wird, ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden.

Die Präsidentin der Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, zeigte sich erfreut über die Installation eines vierten Leuchters: “Die Lichter von Chanukka erinnern uns nicht nur an ein großes Wunder aus der jüdischen Geschichte, sondern sie erleuchten auch in dunklen Zeiten unsere Herzen. Sie spenden Hoffnung und Mut. Vor diesem Hintergrund ist jede neue Chanukkia eine gute Nachricht, und ich freue mich, dass meine Heimatstadt München mit der Installation eines weiteren Leuchters nun noch etwas heller strahlt.”

Rabbiner Israel Diskin ergänzte, Chanukka zeige, wie wichtig es sei, jeden Tag das Gute zu vermehren. In der ersten Nacht genüge eine Kerze. “Doch sobald die zweite Nacht kommt, reicht eine Kerze nicht mehr: Wir müssen zwei entzünden. So erinnert uns Chanukka daran, dass wir jeden Tag etwas hinzufügen müssen.” Auch im eigenen Leben solle man täglich mehr Licht, Wärme und Liebe in die Umgebung bringen.

Das Lichterfest Chanukka erinnert an die Zeit der Makkabäer im zweiten Jahrhundert vor der üblichen Zeitrechnung. Dieser jüdischen Gruppierung gelang es, den Jerusalemer Tempel von den griechisch geprägten Seleukiden zurückzuerobern. Bei der Wiedereinweihung des Tempels wurde der rituelle Leuchter mit geweihtem Öl entzündet, das jedoch nur für ein bis zwei Tage ausreichte. Dennoch brannte das Öl volle acht Tage lang. In Erinnerung an dieses Wunder wird das achttägige Chanukka-Fest gefeiert.