Bundesverkehrs- und Justizminister Volker Wissing (parteilos) hat sich für den Erhalt des Deutschlandtickets ausgesprochen. „Ich rate davon ab, den Bürgerinnen und Bürgern dieses Ticket wieder wegzunehmen“, sagte er dem „Spiegel“ in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview.
Das Ticket werde von rund 13 Millionen Fahrgästen genutzt und habe viele Vorteile. „Der ÖPNV ist attraktiver geworden“, sagte der frühere FDP-Politiker, der nach dem Scheitern der Ampel-Koalition im Amt geblieben und deshalb aus der Partei ausgetreten ist. „Er war noch nie so stark im Fokus wie unter meiner Verantwortung als Bundesverkehrsminister.“
Für ihn repräsentiere das Deutschlandticket die Art, wie er sich Politik wünsche, fügte Wissing hinzu: „Dass wir von den Bürgerinnen und Bürgern nicht einfach verlangen, ihre Lebensgewohnheiten zu ändern, sondern ihnen ein Angebot machen, mit dem sie das auch tun können.“
Mit dem Deutschlandticket kann der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland genutzt werden. Es kostet zurzeit 49 Euro monatlich. Für das nächste Jahr ist eine Preiserhöhung auf 58 Euro geplant. Das Ticket wird zu gleichen Teilen von Bund und Ländern finanziert. Sie zahlen dafür aktuell jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro.
Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatte erklärt, auf Dauer könne das Ticket „kaum gehalten werden“ – es sei denn, der Bund finanziere es vollständig. Den Landesanteil will Söder lieber in die Infrastruktur stecken.