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Verdienstorden für früheren Antisemitismus-Beauftragten Enste

Niedersachsens früherer Antisemitismus-Beauftragter Franz Rainer Enste wird mit dem niedersächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Der 71-jährige promovierte Jurist werde „für sein langjähriges Engagement im sozialen Bereich sowie bei der Völkerverständigung und hier insbesondere im Themenkomplex Antisemitismus geehrt“, teilte das Justizministerium am Mittwoch in Hannover mit. Landesjustizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) wird ihm das Verdienstkreuz am Bande am Montag (22. Juli) überreichen.

Enste war im November 2019 von der niedersächsischen Landesregierung zum ersten Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens berufen worden und hatte das Ehrenamt bis Ende 2022 inne. Zuvor war er unter anderem Richter an den Verwaltungsgerichten in Lüneburg und Stade sowie später zunächst Sprecher des Landtages und schließlich der Landesregierung. Zu seinem Nachfolger wurde der einstige Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Theologie-Professor Gerhard Wegner, berufen.

Der Landesbeauftragte ist Ansprechpartner für die jüdischen Verbände in Niedersachsen sowie für alle in dem Bundesland lebenden Menschen jüdischen Glaubens. Er unterstützt die Interessen der jüdischen Verbände, entwickelt Empfehlungen zum Umgang mit Antisemitismus und soll möglichst viele Bürger für das Thema sensibilisieren. Der Landesbeauftragte erstellt jährlich einen Bericht über Antisemitismus und über Maßnahmen, ihn zu bekämpfen.