Im Wirtschaftsjahr 2023/2024 haben landwirtschaftliche Betriebe in Baden-Württemberg im Durchschnitt rund elf Prozent weniger als im Vorjahr verdient. Zwischen den Betriebsformen gebe es deutliche Unterschiede, teilte der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) bei seiner Jahrespressekonferenz am Montag in Stuttgart mit. Im Durchschnitt habe das Unternehmensergebnis je Betrieb bei 63.435 Euro gelegen, rund 8.000 Euro weniger als im Vorjahr.
Weinbaubetriebe habe es mit einem Rückgang des Unternehmensergebnisses von 58 Prozent besonders hart getroffen. Baden-Württembergs Winzer seien mit steigenden Kosten bei massiv eingebrochenen Erlösen konfrontiert. Der Weinmarkt leide unter rückläufigem Konsum und günstiger Importware. Schweinehalter konnten ihre Unternehmensergebnisse im Vergleich zum vorherigen Wirtschaftsjahr um 38 Prozent verbessern. Die Obstbauern erzielten mit einem Plus von 38 Prozent den exakt gleichen Zuwachs, allerdings auf weiterhin niedrigem Niveau von nun etwas über 55.000 Euro pro Betrieb.
Ackerbaubetriebe blieben mit 50.986 Euro je Betrieb in etwa auf dem noch geringeren Vorjahresniveau. Das Unternehmensergebnis der im Vergleich besser gestellten Milchviehhalter sank beinahe um ein Viertel auf 79.935 Euro je Betrieb. Ein Grund dafür waren laut LBV unter anderem die um 14 Prozent gesunkenen Milchpreise.
Die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft müsse in der Politik eine zentrale Rolle spielen, mahnte LBV-Präsident Joachim Rukwied. „Die politischen Vorgaben sowohl auf EU- als auch auf Bundesebene gefährden die Wirtschaftlichkeit unserer landwirtschaftlichen Betriebe und die Ernährungssicherung Europas.“ Es brauche dringend einen „echten Bürokratieabbau und mehr unternehmerische Freiheit“. (2826/16.12.2024)