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Verdächtiger nach Diebstahl von 300-Kilo-Glocke ermittelt

Eine 300 Kilo schwere Kirchenglocke verschwindet in Bremen. Nun richtet sich der Verdacht gegen einen Mann aus NRW, der sie auf einem Schrottplatz verkauft haben soll.

Im Fall einer von einem Kirchengelände in Bremen gestohlenen Bronzeglocke gibt es einen ersten Ermittlungserfolg. Die Polizei verdächtigt einen 23 Jahre alten Mann aus Nordrhein-Westfalen, an dem Verkauf der Glocke beteiligt gewesen zu sein. Er soll den 300 Kilo schweren Klangkörper gemeinsam mit einem weiteren Mann in einem gestohlenen Lieferwagen zu einem Schrottplatz gebracht und dort veräußert haben. Das teilte die Polizei Bremen am Freitag mit. Die Auswertung von Spuren, Zeugenaussagen und Bildmaterial habe zu dem 23-Jährigen geführt. Die Ermittlungen gegen ihn und einen mutmaßlichen Komplizen dauern an.

Der Fall hatte wegen des ungewöhnlichen Vorgehens der Diebe für Aufsehen gesorgt. Die Täter kamen nämlich zweimal. Zunächst hatten sie Anfang November die Halterung der Glocke auf dem Gelände der evangelischen Kirchengemeinde im Stadtteil Vahr entfernt, wurden dabei jedoch von einem Kirchenmitarbeiter gestört und flüchteten. Zwei Wochen später kehrten sie zurück und nahmen die Glocke mit. Ihr Wert wird auf 10.000 Euro geschätzt.

Kurz nach dem Diebstahl meldete sich der Mitarbeiter eines Recyclinghofs bei der Polizei. Er habe eine Bronzeglocke von zwei unbekannten Männern gekauft und erst danach aus der Presse von dem Diebstahl erfahren. Die Polizei stellte daraufhin die Kirchenglocke sicher. Sie hing bis 2019 im Turm der Heilig-Geist-Kirche, die heute vor allem als Sozialkaufhaus genutzt wird. Der Turm wurde abgerissen, die Glocke war als letzte von ursprünglich vier Glocken Teil einer Gedenkstätte.