Alle Jahre wieder ziehen an Schulen in Deutschland Lehrer und Eltern am Ende der Sommerferien los, um die Klassenzimmer zum Schulstart halbwegs auf Vordermann zu bringen. Der Deutsche Lehrerverband sieht das kritisch.
Zum Schulstart im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen fordert der Deutsche Lehrerverband mehr Investitionen in Deutschlands Schulen. Dabei sieht Präsident Stefan Düll besonders die Kommunen als Schulträger in der Pflicht. “Eine angenehme Lern- und Lehrumgebung ist wichtig für Schülerinnen und Schüler wie für Lehrkräfte”, sagte Düll am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
“Viele Schulgebäude, die in den 70er-Jahren gebaut wurden, sind heute stark sanierungsbedürftig”, so Düll weiter. Je älter ein Gebäude sei, desto höher falle der Renovierungs- beziehungsweise Sanierungsbedarf aus. Laut einer aktuellen Umfrage der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nähmen die Kommunen bundesweit einen Investitionsstau im Umfang von fast 68 Milliarden Euro für den Schulbereich wahr, fügte Düll hinzu.
Eigenen Angaben zufolge erreichten den Verband zuletzt wiederholt Berichte von Aktionen, “bei denen Lehrkräfte oder auch Eltern selbst zu Besen und Pinsel greifen, um einem Klassenzimmer einen neuen Anstrich zu verpassen”. Stattdessen forderte Verbandspräsident Düll den Bund auf, die Kommunen durch ein Programm aus den Mitteln des Investitions-Sondervermögens zu unterstützen. “Kinder und Jugendliche verdienen eine attraktive und nicht heruntergekommene Lernumgebung.” Das Gleiche gelte für die an den Schulen arbeitenden Lehrkräfte. “Beides darf nicht vom Finanzstatus der jeweiligen Kommune abhängig sein.”