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US-Philosoph Appiah kommt als Hans-Blumenberg-Professor nach Münster

Der US-amerikanische Philosoph Kwame Anthony Appiah hat in diesem Sommersemester die Hans-Blumenberg-Professur am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster inne. In einem Vortrag am 13. Juni werde Appiah über Identität und gesellschaftliche Zusammengehörigkeit sprechen, kündigte ein Sprecher des Forschungsverbunds am Montag in Münster an. Der Gastprofessor aus New York erörtert demnach die Frage, wie Religionen Identitäten formen.

Appiah wurde den Angaben zufolge 1954 in London geboren und wuchs in Ghana auf. Er lehrte Philosophie an Universitäten wie Yale, Harvard und Princeton. Seit 2014 ist der Wissenschaftler Professor für Philosophie und Recht an der New York University. Am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ werde Appiah mit Forscherinnen und Forschern auch über seine Auffassung von Kosmopolitismus und seinen Ansatz zur Dekonstruktion von Identitäten des Glaubens, der Hautfarbe und der Klassenzugehörigkeit diskutieren, hieß es weiter.

Die „Hans-Blumenberg-Professur für Religion und Politik“ ist benannt nach dem Münsteraner Philosophen Hans Blumenberg (1920-1996). Berufen werden laut Universität Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der internationalen Spitzenforschung, die innovative Impulse nach Münster bringen sollen. In den vergangenen Jahren waren dies unter anderem Maribel Fierro aus Madrid, Sarah Stroumsa aus Jerusalem oder der australische Forscher Johann Pall Arnason.

Das Exzellenzcluster untersucht nach eigenen Angaben seit 2007 das komplexe Verhältnis von Religion und Politik quer durch die Epochen und Kulturen. Beteiligt sind 140 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern und zehn Ländern. Unter den Exzellenzclustern in Deutschland ist der Forschungsverbund der einzige zum Thema Religion.